Discount-Marktführer Aldi profitiert von der Aufnahme einer wachsenden Zahl von Markenartikeln in sein Sortiment, berichtet die WirtschaftsWoche unter Verweis auf eine neue Studie des Nürnberger Marktforschungsinstituts GfK. „Aldi hat – wohl auch dank der Markenlistungen – in diesem Jahr die Kurve gekriegt“, schreiben die GfK-Experten darin. „Nach schwacher Entwicklung in den letzten beiden Jahren weist der Discounter bis einschließlich September 2016 wieder ein ordentliches Umsatzwachstum aus“, heißt es in der Studie. Zwar seien die Zuwächse geringer als die der Konkurrenz, aber „zumindest stimmt die Richtung wieder“.
Die größten Lebensmittelhändler Deutschlands
Bartells-Langness
Umsatz mit Lebensmitteln 2015: 3,09 Milliarden Euro (Schätzung)
Globus
Umsatz mit Lebensmitteln 2015: 3,23 Milliarden Euro
Rossmann
Umsatz mit Lebensmitteln in Deutschland: 5,18 Milliarden Euro
dm
Umsatz mit Lebensmitteln 2015: 6,33 Milliarden Euro
Lekkerland
Umsatz mit Lebensmitteln 2015: 8,98 Milliarden Euro
Metro (Real, Cash & Carry)
Umsatz mit Lebensmitteln 2015: 10,27 Milliarden Euro (Schätzung)
Aldi (Nord und Süd)
Umsatz mit Lebensmitteln 2015: 22,79 Milliarden Euro (Schätzung)
Schwarz-Gruppe (Lidl, Kaufland)
Umsatz mit Lebensmitteln 2015: 28,05 Milliarden Euro (Schätzung)
Rewe-Gruppe
Umsatz mit Lebensmitteln 2015: 28,57 Milliarden Euro (Schätzung)
Edeka (inkl. Netto)
Umsatz mit Lebensmitteln 2015: 48,27 Milliarden Euro
Quelle: TradeDimensions / Statista
Aldi hat in den vergangenen Jahren zahlreiche Markenartikel ins Sortiment aufgenommen und sich damit von seiner bisherigen Strategie verabschiedet, fast ausschließlich Eigenmarken anzubieten. So wurden allein zwischen April 2015 und Januar 2016 insgesamt 19 Marken ins Sortiment aufgenommen, darunter zum Beispiel Krombacher Bier, Kartoffelchips von Funny-Frisch oder Leibniz-Kekse. Dieser Strategiewechsel zahle sich offenbar aus, konstatieren die GfK-Forscher. So liege das Umsatzniveau von Aldi in denjenigen Warenkategorien, in denen nun neue Markenprodukte die Regale zieren „um 30 Prozent über dem Niveau des Referenzjahres 2014“, schreiben die Experten.
Negativ wirke sich die Einlistung von Herstellermarken allerdings auf Aldis Eigenmarken aus. In den Listungskategorien sei deren Umsatzanteil im Vergleich zu 2014 um 22 Prozent zurückgegangen. „Das war in gewisser Weise zu erwarten und ist für Aldi durchaus verschmerzbar“, heißt es in der GfK-Analyse.