US-Waschmittelmarkt Henkel kündigt Milliarden-Zukauf an

Henkel stärkt sein US-Geschäft mit einer milliardenschweren Übernahme. Der Dax-Konzern kauft den Waschpulver-Hersteller The Sun für 3,2 Milliarden Euro – und kann das aus der Portokasse zahlen.

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Das Unternehmen übernimmt den US-Waschmittelhersteller The Sun. Quelle: dpa

Düsseldorf Der Dax-Konzern Henkel kauft für 3,2 Milliarden Euro auf dem US-Waschmittelmarkt zu. Für 3,2 Milliarden Euro werde The Sun Products Corporation, der Hersteller von Waschmittelmarken wie „All“, „Snuggle“ und „Sun“, gekauft, teilte das Unternehmen am Freitag in Düsseldorf mit.

Henkel will sich damit zur Nummer zwei auf dem Markt aufschwingen. Verkäufer sei ein Fonds des Finanzinvestors Vestar Capital Partners. Das übernommene Unternehmen erzielte laut Henkel 2015 in den USA und Kanada einen Umsatz von rund 1,4 Milliarden Euro. Sun Products beschäftigt rund 2000 Mitarbeiter und hat zwei Produktionsstätten und einen Forschungs- und Entwicklungsstandort in den USA.

Der angekündigte Kauf von The Sun kommt nur ein Jahr, nachdem Henkel seine Marke Persil auf dem Markt eingeführt hat. Henkel ist bereits stark in den USA vertreten, seitdem der Konzern vor einigen Jahren den Seifen-Konzern Dial übernommen hat.

Henkel werde mit der Akquisition seine Position auf dem größten Waschmittelmarkt der Welt, den USA, verbessern, sagte Konzernchef Hans Van Bylen. Der Konzern hat ein größeres Finanzpolster, so dass er die Akquisition sicher finanzieren kann. Zukäufe sind bereits länger angekündigt.

Dies ist der größte einer Reihe von kleineren und mittleren Zukäufen, unter anderem von Waschmittelmarken in Polen. In den USA kam Henkel 2015 auf 3,6 Milliarden Euro Umsatz.

Henkel litt in den vergangenen Jahren auf dem US-Markt wie andere Spieler unter einem Preiskrieg. Dabei kritisierten Beobachter, dass Henkel auf dem Markt relativ klein ist.

Zuletzt hat Henkel neben Persil auch Schwarzkopf eingeführt – zunächst über Wal-Mart, dann auch über andere Händler. Der Zukauf kommt an einem Morgen, an dem der Brexit die Märkte durcheinanderwirbelt.

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