Verdi Gewerkschaft droht mit Streiks an deutschen Flughäfen

Wegen fehlender Fortschritte bei den Tarifverhandlungen, droht die Gewerkschaft Verdi in den kommenden Monaten mit Streiks an deutschen Flughäfen. Ob es dazu kommt, wird am kommenden Freitag entschieden.

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Die Gewerkschaft Verdi droht mit Streiks. Beim Flughafen-Bodenpersonal soll es zu Arbeitskämpfen kommen. Quelle: dpa

Berlin Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi droht in den nächsten Monaten mit Streiks bei den Flughafen-Bodendiensten. „Es wird voraussichtlich zu Arbeitskämpfen kommen“, sagte Verdi-Bundesvorstand Christine Behle am Freitag in Berlin. Die Gespräche an einer Reihe von Flughäfen, darunter Frankfurt, zeigten kaum Fortschritte. In Deutschland sind bei den Bodendiensten wie Gepäck- und Fluggastabfertigung oder Betankung von Flugzeugen gut 30.000 Menschen beschäftigt. Konkrete Streik-Termine nannte Behle noch nicht. Am nächsten Freitag werde die Lage bewertet und Entscheidungen getroffen.

Besonders lange werde bereits in Hamburg und Berlin verhandelt, sagte Behle. An den Berliner Flughäfen habe es bislang nicht einmal ein Angebot der Arbeitgeber gegeben. Für die Niedriglohn-Arbeitsplätze fordere man zwischen einem und zwei Euro mehr Lohn pro Stunde.

Die Gewerkschafterin beklagte, dass sich auch die Arbeitsbedingungen an den Flughäfen weiter verschlechterten. Es bestehe ein wachsender Kostendruck, da die Dienste alle sieben Jahre neu ausgeschrieben würden und der Wettbewerb hart sei. Der Konkurrenzdruck auch bei den Fluglinien wirke sich zusätzlich aus.

Die Luftfahrtbranche wird immer wieder von Streiks getroffen. Voriges Frühjahr machte Verdi mit einer Streikwelle an Flughäfen Druck in den Tarifverhandlungen im Öffentlichen Dienst. Eine Million Lufthansa-Passagiere saßen fest, da auch die beiden großen Drehkreuze Frankfurt und München betroffen waren. Im Herbst streikten die Flugbegleiter bei der Lufthansa-Tochter Eurowings, und die Piloten der Konzernmutter gingen im November sechs Tage lang in den Ausstand. Ihr Arbeitskampf zieht sich schon seit dem Frühjahr 2014 hin.

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