In der vergangenen Woche brachte IVG-Chef Wolfgang Schäfers erstmals eine Sanierung über ein Insolvenzverfahren ins Spiel - mit Hilfe des neuen Schutzschirmverfahrens. In diesem Fall würde der operative Geschäftsbetrieb weiterlaufen, während die AG mit einem Sachwalter saniert würde.
Der Konzern wäre für drei Monate vor dem Zugriff der Gläubiger geschützt, die zunächst einmal sehr genau auf ihre Sicherheiten hin überprüft würden. Danach mündet der Schutzschirm in der Regel in ein Insolvenzplanverfahren. Es wäre eine der größten Pleiten in Deutschland seit Jahren. Bei der IVG sind seit längerem mehrere Sanierer am Werk, unter anderem der vorher beim Holzverarbeiter Pfleiderer tätige Hans-Joachim Ziems als Vorstand.
Auch wenn die IVG am Ende unter den Schutzschirm flüchte - wichtig sei, dass die Sanierung schnell erfolge, verlautete aus dem Umfeld des Unternehmens. Denn der Konzern, der über eine große Fonds-Plattform mit institutionellen Investoren wie Pensionskassen zusammenarbeitet, lebt vom Vertrauen seiner Kundschaft.
Das Neugeschäft könnte angesichts der andauernden Negativ-Schlagzeilen einbrechen, lautet die Sorge. Und auch in der Belegschaft sei die Verunsicherung schon jetzt sehr groß.
Der Büroimmobilienkonzern hatte sich in der Finanzkrise mit teuren Projekten verhoben, etwa dem Geschäftskomplex „The Squaire” am Frankfurter Flughafen. Sie wurden überwiegend mit Schulden finanziert und haben die Erwartungen nie erfüllt. Bis heute schreibt das Unternehmen wegen immer neuer Abwertungen Verluste. In diesem Umfeld milliardenschwere Refinanzierungen durchzuboxen, erschien nach Einschätzung des Vorstands nahezu unmöglich.