Wachstum trotz Krise Wie sich der deutsche Lebensmittelhandel entwickelt

Der deutsche Lebensmittelhandel hat sich im vergangenen Jahr trotz Euro- und damit einhergehender Finanzkrise überraschend gut gehalten. Wer zulegte, wer verlor und womit die Händler für die Zukunft rechnen.

Der Gesamtumsatz des deutschen Lebensmittelhandels wuchs im vergangenen Jahr um 2,4 % auf 231 Milliarden Euro, der Food-Umsatz sogar um 3,6 % auf 169 Milliarden Euro. Wenn man in Rechnung stellt, dass die Inflationsrate 2011 zwar bei 2,3 % lag, dies aber fast allein den steigenden Energie- und Treibstoffkosten geschuldet war, so kann man dem Lebensmittelhandel ein ansehnliches Wachstum konstatieren; die Euro-Krise hatte offensichtlich keine Auswirkungen auf das Konsumverhalten der Verbraucher. Quelle: TradeDimensions, Marktstudie 'TOP-Firmen' Quelle: dpa
Die Edeka-Gruppe konnte ihre Marktführerschaft 2011 weiter ausbauen. Bei einem Gesamtumsatz von 46,4 Milliarden Euro stieg der Marktanteil auf über 20 Prozent. Quelle: dpa
Die Rewe hingegen musste durch die Abgabe des B2B-Bereichs (Fegro/Selgros, Rewe GV-Service) an die Transgourmet-Gruppe leichte Umsatzeinbußen hinnehmen und erlöste 36,1 Milliarden Euro, was einem Marktanteil von 15,6 Prozent entspricht. Quelle: dpa
Auch die Nummer drei im Markt, die Metro-Gruppe, musste einen Umsatzrückgang auf 30,1 Milliarden Euro melden, der unter anderem auf den Cash & Carry-Bereich und die Real SB-Warenhäuser zurückzuführen ist. Quelle: dpa
Die beiden Discount-Unternehmen Schwarz-Gruppe und Aldi folgen auf den Plätzen vier und fünf. Beim Food-Umsatz steht ebenfalls Edeka an der Spitze, gefolgt von Rewe, der Schwarz-Gruppe, Aldi und Metro. Quelle: dpa/dpaweb
Betrachtet man jedoch die Zuwachsraten, dann führen andere Unternehmen: die Bio-Händler Dennree (+ 17,1 %) und Alnatura (+ 16,0 %) sowie der westfälische Groß- und Einzelhändler Lüning (+ 8,5 %). Ebenfalls überdurchschnittlich wuchsen die an Edeka und Rewe angeschlossenen selbständigen Einzelhändler; sie konnten ihre Erlöse um 7,5 % auf 29,6 Milliarden Euro steigern. Hier schlägt sich die verstärkte Privatisierung auch von größeren Verkaufsflächen im Umsatz des selbständigen Einzelhandels nieder. Quelle: dpa/dpaweb
Im Drogeriemarkt-Bereich erzielten Rossmann (+ 11,2 %) und dm (+ 10,1 %) zum wiederholten Mal die höchsten Steigerungsraten. Quelle: dpa
Auch die Wettbewerber Müller und Budnikowsky konnten mit 7,2 % bzw. 4,4 % überdurchschnittliche Zuwächse erreichen. Die ehemalige Nummer eins im Drogeriemarkt-Bereich, Schlecker, gehörte 2011 zu den Verlierern (- 7 %) und schied 2012 nach Insolvenz komplett aus dem Markt aus. Quelle: dpa
Die Discounter haben 2011 zwar 1,4 Milliarden Euro Umsatz hinzugewinnen können und hiermit einen Marktanteil von 36,7 % im Lebensmittel-Einzelhandel erzielt; durch die starke Performance der Vollsortimenter (Regie und selbständiger Einzelhandel) haben sie jedoch erstmals seit Jahren mit - 0,3 % leicht an Marktanteilen verloren. Quelle: dpa
Für das Jahr 2012 waren die befragten Unternehmen optimistisch; sie prognostizierten ein Umsatzwachstum von immerhin 2,6 % gegenüber dem Vorjahr. Hierbei wird mit besonderer Spannung zu beobachten sein, wohin die Umsatzmilliarden des abgewickelten Drogeriemarkt-Giganten Schlecker fließen – und ob die Euro-Krise letztendlich nicht doch noch beim Verbraucher ankommt. Quelle: dpa
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