Wegen Hurrikan „Irma“ Urlauber flüchten aus Florida

Das Urlaubsparadies im Süden der USA wird voraussichtlich in der Nacht zu Sonntag vom Wirbelsturm „Irma“ getroffen. Auch deutsche Reiseveranstalter rufen ihre Kunden inzwischen auf, sich in Sicherheit zu bringen.

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Düsseldorf Nach den Verwüstungen durch den Hurricane „Irma“ auf den karibischen Antilleninseln sorgen sich deutsche Reiseveranstalter jetzt um ihre Urlaubsgäste in Florida. Die größten Befürchtungen kreisen um die beliebte Urlaubsregion Miami Beach, die den jüngsten Prognosen zufolge in der Nacht zu Sonntag von „Irma“ voll erfasst wird – mit Windgeschwindigkeiten von über 250 Stundenkilometern.

Nach Auskunft der Behörden existieren auf diesem Inselstreifen östlich der Metropole Miami, der durch das pastellfarbige Art-Deco-Viertel jährlich Millionen von Touristen anzieht, keine Schutzräume. Für ganz Miami Beach und küstennahe Gebiete von Miami haben die Behörden deshalb Evakuierungen angeordnet. Bewohner und Touristen müssen diese Zonen deshalb verlassen, an 25 Punkten der Stadt stehen dazu nun Gratis-Shuttle-Busse zur Verfügung. Auch das benachbarte Fort Lauderdale wird derzeit geräumt.

„Wir transportieren unsere Gäste seit dem 6. September aus den Miami-Beach-Zonen“, berichtet eine Sprecherin des Kölner Reisekonzerns DER Touristik, zu dem Veranstaltermarken wie Dertour, Jahn Reisen, ITS, Meier`s Weltreisen oder ADAC Reisen zählen.

Gäste auf den Florida Keys habe man inzwischen fast alle in Sicherheit gebracht. Die „Warnstufe Rot“ gilt für die Gebiete südlich von Palm Beach an der Atlantikküste und südlich von Fort Meyers am Golf von Mexiko. Zudem wurden zwei Atomkraftwerke an der Atlantikküste Floridas vorsorglich vom Netz genommen.

DER Touristik bietet kostenlose Umbuchungen und Stornierungen bis einschließlich zur Abreise am 12. September, für die Keys sogar bis einschließlich 17. September an. Auch Wettbewerber Tui rät Kunden aktuell von Reisen in die vom Hurrikan „Irma“ bedrohten Gebiete ab. Bis 10. September haben sie dort die Möglichkeit, Reisen auf die Bahamas, nach Kuba oder in die Dominikanische Republik umzubuchen oder zu stornieren. Für Florida gilt diese Frist bis zum 12. September. Von den Partner-Airlines seien am Donnerstag alle Flüge in die Dominikanische Republik um 24 Stunden und alle Flüge nach Kuba um 48 Stunden verschoben worden, sagte ein Sprecher.

Schon jetzt nehmen die Hotels in den Evakuierungszonen keine Gäste mehr auf. Individual-Reisegästen empfehlen die Veranstalter deshalb dringend, die Evakuierungsstätten außerhalb der Zonen aufzusuchen oder erst gar nicht mehr anzureisen.

Der Ferienanbieter DER Touristik hat sich zudem Ausweichquartiere an der nördlicheren Golfküste von Florida gesichert, die von dem Hurrikan voraussichtlich nur gestreift wird. So nehmen Hotels in Clearwater und Tampa weiterhin Gäste auf, darunter das „Sheraton Sand Key“, auf das DER Touristik aktuell Kunden umbucht.

Doch auch im Flugverkehr sind erhebliche Beeinträchtigungen zu erwarten. Der Flughafen Miami wird voraussichtlich schon heute geschlossen, Orlando folgt am Samstagnachmittag. Der Flughafen von Key West hat den Betrieb bereits eingestellt. Je nach Wetterlage kann es auch zu Schließungen von Mietwagen-Stationen kommen. Ohnehin kommt der Autoverkehr auf den Highways derzeit nur schrittweise voran.

Für die Kreuzfahrthäfen Miami, Everglades und Canaveral verhängte die US-Küstenwache die Warnstufe „X-Ray“. Damit sind die Anlegeplätze zwar noch geöffnet, Freitag aber drohen Beschränkungen im Fahrverkehr. See-Handelsschiffe wurden von der Behörde aufgefordert, die Häfen vor dem Beginn des Hurricanes zu verlassen. Port Everglades steht am Freitagmorgen die Warnstufe „Yankee“ und am Abend sogar „Zulu“ bevor. Damit wäre es Schiffen auf See nicht mehr erlaubt, in den Hafen einzulaufen.

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