Wegen Zalando Otto muss Versandhandel neuordnen

Die wachsende Konkurrenz aus dem Internet zwingt den Hamburger Versandhauskonzern Otto zu Umstrukturierungen. Angesichts stagnierender Erlöse sollen die drei Vertriebsmarken Otto, Schwab und Baur enger verzahnt werden.

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Arbeiterinnen packen in der Hamburger Zentrale des Otto Versandhauses Pakete. Quelle: dapd

Hamburg Mit der Zusammenlegung der drei Vertriebsmarken will Otto Kosten senken, wie ein Unternehmenssprecher am Freitag erläuterte. Otto schloss einen Personalabbau nicht aus, machte aber deutlich, dass das Management versuche, diesen in Grenzen zu halten.

„In erster Linie werden wir versuchen, die Kosten durch organisatorische Veränderungen und materielle Einsparungen zu reduzieren.“ Davon könnten in den Bereichen rund 4.000 Mitarbeiter davon betroffen sein, 3500 arbeiten allein bei der Kerngesellschaft Otto. „Das heißt nicht, dass diese Stellen abgebaut werden sollen“, betonte der Sprecher.

Weltweit beschäftigt die Gruppe, zu der auch die Marken wie Trois Suisse, Bonprix und Crate & Barrel gehören, 54.000 Menschen. Neben Hamburg betreffen die Maßnahmen voraussichtlich auch die Standorte von Baur in Burkunstadt und von Schwab in Hanau. „Es geht darum, eine einheitlichere Steuerung hinzubekommen, wir wollen Synergien zwischen den drei Marken heben.“ Die Otto-Einzelgesellschaft, die bisher vom Gruppenmanagement um Vorstandschef Hans-Otto Schrader mit gesteuert wird, soll eine eigenständige Geschäftsführung erhalten.

Hintergrund für das Sparprogramm, über das auch das „Hamburger Abendblatt“ am Freitag berichtete, ist der preisaggressive Wettbewerb durch den Schuhspezialisten Zalando und neue Konkurrenten im Online-Geschäft wie Media-Markt und Saturn. Der Umsatz im klassischen Versandhandel der Otto-Einzelgesellschaft war im abgelaufenen Geschäftsjahr um 2,1 Prozent auf etwas mehr als zwei Milliarden Euro geschrumpft. Insgesamt stagnierte der Umsatz der drei Marken.

Im Onlinehandel, bei dem die Hamburger mit dem US-Konzern Amazon konkurrieren, legte der Umsatz im abgelaufenen Jahr 2011/2012 dagegen um neun Prozent zu. Der Gewinn der Gruppe mit fast zwölf Milliarden Umsatz sank um mindestens zehn Prozent, weil neben Verlusten im Frankreich-Geschäft auch hohe Rohstoffkosten zu Buche schlugen.

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