Es ist ja so: Wer gerne ein paar Euro sparen möchte, kann sich oft leider nicht aussuchen, ob er im Gegenzug Abstriche bei der Produktqualität machen will oder beim Service.
Bevor wir zu McDonald´s kommen, sprechen wir mal kurz über den Klamotten-Händler Zara. Das ist wichtig. Denn: Die wissen doch selber ganz genau, dass samstags da immer die Hölle los ist. Vor allem, wenn sie gerade das halbe Sortiment 50 Prozent billiger raushauen.
Ich wollte mir am vergangenen Wochenende bei Zara am Leipziger Platz in Berlin zwei langärmelige T-Shirts kaufen, war mir aber nicht sicher, ob in M oder L. Also stellte ich mich vor die Umkleide-Kabinen und wartete. Da kam ein kleines Mädchen vorbei. Es trug Wimperntusche und sagte zu mir, ich solle bitte einen Schritt beiseite gehen. Es war eine Autorität, weil es da als Verkäuferin arbeitete. Ich tat also einen Schritt beiseite, denn in ihrem Blick stand für mich ganz klar: Wären wir im privaten Kontakt, ich würde dir die Visage zerkratzen.
Und ich wollte keinen Streit.
Die Anfangsjahre von McDonald´s im Überblick
Die Brüder Dick und Mac McDonald eröffnen das „McDonald's Bar-B-Q Restaurant“ in San Bernardino im US-Bundesstaat Kalifornien.
Das Geschäft wird als Selbstbedienungsladen mit verkleinertem Menu neu eröffnet. Die Idee des „Fast Food“ ist geboren.
Milchshake-Maschinen-Vertreter Ray Kroc steigt als Franchise-Agent bei den McDonald's-Brüdern ein.
Kroc eröffnet in Des Plaines, Illinois, die erste Filiale des McDonald's-Konzerns.
McDonald's eröffnet das 100. Schnellrestaurant in Fond Du Lac, Wisconsin.
Kroc kauft den McDonald's-Brüdern das Geschäft für 2,7 Millionen US-Dollar ab.
McDonald's geht an die Börse. Die Aktien wurden zum Ausgabekurs von 22,50 Dollar angeboten.
Der Konzern wird international - die ersten Filialen in Kanada und Puerto Rico eröffnen.
Der Big Mac, bis heute ein Verkaufsschlager, erscheint erstmals auf der landesweiten Speisekarte.
Dann sagte sie mir straff lächelnd, ich solle noch einen Schritt nach hinten tun. Ich blickte mich um. Weit und breit keiner da, dem ich hätte im Weg stehen können. „Wollt Ihr hier mit einem Autokran durch, oder was?“, lag es mir auf den Lippen, aber da hatte sie das Interesse an mir schon verloren und faltete irgendein Textil zusammen. Bei Zara haben die jetzt also Kunden-Einpark-Assistentinnen.
Allerdings haben sie kaum Kassierer. Samstag-Nachmittag im „Sale“ und von drei Kassen im Obergeschoss ist nur eine auf. Nachdem ich meine Shirts beisammen hatte und an der Kasse stand, entdeckte ich von Weitem meine Einpark-Assistentin wieder. Jetzt war sie gerade ganz vorne vor der verschlossenen Kasse 2 dabei, Parfüm-Fläschchen aus dem 10er-Pack zu fummeln. Dabei standen vor ihr rund 15 Kunden und wollten bezahlen. Aber sie hatte diesen Blick drauf, den ich von früher noch von H&M kenne: Diesen „Ich habe die Personalplanung schließlich nicht gemacht“-Blick. Weil wir uns seit meiner Umpark-Aktion nun schon so nahe standen, schlich ich vor und nutzte meine Kontakte: „Könnt ihr bitte noch eine zweite Kasse aufmachen?“
Ihr Blick! „Natürlich. Machen wir gleich.“
Dann nahm sie einen Schlüsselbund und fuhr ins Erdgeschoss und ward nicht mehr gesehen. Tja! Das meine ich mit Abstrichen beim Service. Wenn es einem dann im Laden zu lange dauert, wirft man die Shirts einfach über den Sonnenbrillenständer und geht ein Eis essen. Immerhin gibt es also bei lahmem Service einen Weg zurück.
Bei McDonald´s geht das allerdings nicht mehr so einfach mit dem Hinwerfen. Wem hier die Zeit davon läuft, bekommt stattdessen eben einen Herzinfarkt. Das ist das neue Konzept bei denen. Ich habe das am Hauptbahnhof Bielefeld erlitten:
Mein ICE hatte laut DB-Navigator-App 22 Minuten Verspätung. Als Vielfahrer lernt man, diese geschenkte Zeit gut zu nutzen. Also kaufte ich mir eine Dose Bier am Kiosk, einen Salat bei Subway und weil mir nach was Warmen war, entschied ich mich für einen vegetarischen Burger bei McDonald´s. In der Eingangshalle standen drei Terminals mit Touchscreen zum Selber-Ordern und Bezahlen. Ebenso gut hätte ich an der leergefegten Kasse bestellen können, aber der Kassierer träumte gerade so niedlich vor sich hin, ich wollte ihn nicht stören.
Nach wenigen Sekunden hatte ich den Veggie-Burger gefunden und geordert. Schon bevor ich die Bestellung mit Karte bezahlt hatte, blinkte die motivierende Info auf: Meine Bestellung werde schon vorbereitet. Nachdem ich meine Maestro-PIN eingetippt hatte, schoss mir auch schon rund ein halber Meter Kassenbon mit Abholnummer entgegen: 274.