Zentrale in Berlin Bahn bündelt Verwaltung in 4 statt 340 Orten

Die Deutsche Bahn bündelt ihre Verwaltung: Berlin wird zum Deutschland-Zentrum, aber viele Aufgaben sollen in Rumänien, auf den Philippinnen und in Mexiko erledigt werden. 3000 Arbeitsplätze sind betroffen.

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Hauptbahnhof in Berlin: In der Bundeshauptstadt soll die DB-Zentrale für Deutschland entstehen. Quelle: dpa

Berlin Die Deutsche Bahn will ihre Verwaltung umbauen und die zersplitterte Buchhaltung weltweit an vier Standorten bündeln. Berlin ist dabei als Zentrum für Deutschland vorgesehen, die weltweite Abrechnung soll sich auf die Niedriglohnländer Rumänien, Philippinnen und Mexiko konzentrieren, sagten mit den Planungen Vertraute. Insgesamt sind mehr als 3000 Arbeitsplätze an mehr als 340 Standorten weltweit von dem Umbau betroffen, zeigen Konzernunterlagen, die Reuters vorliegen. Inwieweit Stellen gestrichen werden, lässt die Bahn in ihrem Konzept offen. In Unternehmenskreisen hieß es aber, der Verzicht auf so viele Standorte müsse Konsequenzen für das Personal haben. Die Deutsche Bahn äußerte sich zunächst nicht dazu.

In Berlin sollen den Unterlagen zufolge gut 600 Mitarbeiter das Abrechnungswesen zentral für Deutschland organisieren. Die Aufgaben für das übrige Europa sollen demnach in Rumänien, für die Region Amerika in Mexiko sowie für Asien auf den Philippinen konzentriert werden. Diesen sogenannten "Shared Service Centern" (SSC) sollen nur noch einige regionale Mitarbeiter in den einzelnen Ländern zuarbeiten. Die Bahn ist eines der größten Logistik-Unternehmen mit einem weltweiten Netz von Niederlassungen.

Die Umbaupläne seien das Resultat von Machbarkeitsstudien die "teilweise ungenügende Qualität" in den Abschlüssen von Auslandsgesellschaften ergeben hätten. Die neuen Zentren würden zudem eine Vereinheitlichung der Abrechnungssysteme erleichtern: Sie erlaubten "schnellere und kostengünstigere Umsetzungen", heißt es weiter in dem Konzept. Die "Shared Service Center" seien zudem bei vielen Konzern üblich. "Die Nutzung von SSC im Finanz- und Rechnungswesen ist zum Standard bei der Mehrheit der deutschen und internationalen Top-Unternehmen geworden."

Ein entsprechender Vorstandsbeschluss soll bis April gefasst werden, wie aus den Unterlagen hervorgeht. Ab Mitte 2014 soll das neue System dann Zug um Zug umgesetzt werden.

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