Stuttgart Der Bau- und Industriedienstleistungskonzern Bilfinger will durch einen Zukauf in den USA seine Marktposition in der Wasserbehandlung ausbauen. Bilfinger übernehme den Wassertechnikspezialisten Johnson Screens, teilte das Mannheimer Unternehmen am Freitag mit. Das US-Unternehmen erbringe mit 1200 Mitarbeitern eine Jahresleistung von etwa 160 Millionen Euro. Der Kaufpreis wurde nicht genannt. Der Übernahme müssen noch die Kartellbehörden zustimmen. Einzelheiten will Vorstandschef Roland Koch in einer Telefonkonferenz um 12.30 Uhr erläutern.
Bilfinger treibt damit seinen Umbau vom Baukonzern zum Industriedienstleister voran. Das Baugeschäft macht inzwischen weniger als 20 Prozent vom Umsatz aus. Ganz zurückziehen wollen sich die Mannheimer davon allerdings nicht, um die praktische Expertise für die Planung und das Management beim Bau von Industrieanlagen etwa im Chemie- oder Energiesektor nicht zu verlieren. Bilfinger plant, für Akquisitionen insgesamt eine Milliarde Euro auszugeben. Der Konzern hat sich vorgenommen, den Nettogewinn bis 2016 auf 400 Millionen Euro zu erhöhen nach 220 Millionen Euro 2011. Die Leistung soll im gleichen Zeitraum von 8,5 Milliarden Euro auf elf bis zwölf Milliarden Euro steigen.
In der Sparte Wasser- und Abwassertechnik können die Mannheimer die Leistung mit der Übernahme der in Minnesota ansässigen US-Firma auf 300 Millionen Euro verdoppeln. Im Herbst 2011 hatte der Konzern bereits den weltweit tätigen Hersteller von Kammerfilterpressen Diemme in Italien erworben. Johnson Screens produziere an elf Standorten weltweit Filter für Flüssigkeiten und Gase und biete dazu Serviceleistungen an. Die Produkte werden bei der Trinkwassergewinnung und bei der Behandlung von Abwasser in der Industrie eingesetzt. Die wichtigsten Märkte von Johnson Screens sind Nordamerika, Europa und Asien.
