Zukunft von Saturn und Media Markt Ceconomy will mit Kellerhals-Familie Lösung finden

Nach dem Tod von Erich Kellerhals wollen seine Familie und das Ceconomy-Management den jahrelangen Machtkampf beenden. Eine Einigung könnte folgen.

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An der Zukunft von Media Markt und Saturn wird derzeit gearbeitet. Quelle: dpa

Düsseldorf Die Familie des verstorbenen Media-Saturn-Minderheitseigners Erich Kellerhals und die Holding Ceconomy wollen gemeinsam eine Lösung für die Zukunft von Europas größter Elektronikhandelskette finden. Die Bemühungen, die Meinungsverschiedenheiten mit der Kellerhals-Investmentgesellschaft Convergenta zu beenden, „stehen ganz oben auf unserer Agenda“, sagte Ceconomy-Chef Pieter Haas am Mittwoch bei der Hauptversammlung der Holding in Düsseldorf. Beide Seiten seien zu dem Ergebnis gekommen, dass eine Lösung dieser Auseinandersetzung im Interesse beider Parteien sei. Deswegen hätten sie Vereinbarungen für einen offenen Dialog getroffen. Über Ergebnisse solle „zu gegebener Zeit“ informiert werden.

Media-Saturn-Gründer Erich Kellerhals war an Weihnachten gestorben. Er hatte sich über Jahre einen erbitterten Machtkampf mit dem Mehrheitseigner Metro und dessen Nachfolger Ceconomy um das Sagen bei Media-Saturn geliefert. Der Investor Clemens Vedder hatte mit Zustimmung beider Seiten in dem Konflikt vermittelt. Eine entsprechende Mediationsvereinbarung sei aber zum Jahresende einvernehmlich abgelaufen, hatte Vedder gegenüber Reuters erklärt. Seine Arbeit sei damit „zunächst erledigt“. Beide Seiten sprächen direkt miteinander. „Die noch wenigen offenen Punkte werden nach der Hauptversammlung der Ceconomy AG justiert“, fügte Vedder hinzu. Beide Seiten stünden aber nicht unmittelbar vor einer Einigung, hatten Sprecher von Ceconomy und Convergenta gesagt: „Wir haben noch einen langen Weg vor uns.“

Angesichts von Ermittlungen der Staatsanwaltschaft im Zusammenhang mit der Aufspaltung des Metro-Konzerns sieht Ceconomy-Aufsichtsratschef Jürgen Fitschen kein Fehlverhalten auf Seiten der Düsseldorfer Holding. Vorwürfe, der Kapitalmarkt sei zu spät über die Aufspaltung des Metro-Konzerns in einen Lebensmittelhändler und die Holding Ceconomy informiert worden, würden nicht tragen, sagte Fitschen bei der Hauptversammlung in Düsseldorf am Mittwoch in Düsseldorf.

Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf geht dem Verdacht des Insiderhandels und der Marktmanipulation nach. Die Vorwürfe der Marktmanipulation richten sich gegen den alten fünfköpfigen Metro-Vorstand um Metro-Chef Olaf Koch und den aktuellen Chef der Media-Saturn-Muttergesellschaft Ceconomy, Pieter Haas. Der Verdacht des Insiderhandels richtet sich nicht gegen Ceconomy. Ceconomy war im Sommer aus dem Handelsriesen Metro hervorgegangen, der in einen Lebensmittel- und einen Elektronikhändler aufgespalten wurde. Media-Saturn ist die zentrale Beteiligung der Holding Ceconomy. Kellerhals hielt rund 21 Prozent der Media-Saturn-Anteile.

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