Das Aussehen ist nicht alles – vor allem beim Obst. Deswegen wird der Discounter Penny ab Montag (25. April) in seinem Bio-Sortiment der Eigenmarke Naturgut auch Obst und Gemüse verkaufen, das es bislang nicht in die Regale schaffte wegen etwaiger Schönheitsmängel und weil es nicht der Norm entspricht. Wie vielfältig Obst-, Gemüse- und Blumensorten sind, zeigt eine kleine Schar deutscher Hobbygärtner.
Die größten Lebensmittelhändler Deutschlands
Bartells-Langness
Umsatz mit Lebensmitteln 2015: 3,09 Milliarden Euro (Schätzung)
Globus
Umsatz mit Lebensmitteln 2015: 3,23 Milliarden Euro
Rossmann
Umsatz mit Lebensmitteln in Deutschland: 5,18 Milliarden Euro
dm
Umsatz mit Lebensmitteln 2015: 6,33 Milliarden Euro
Lekkerland
Umsatz mit Lebensmitteln 2015: 8,98 Milliarden Euro
Metro (Real, Cash & Carry)
Umsatz mit Lebensmitteln 2015: 10,27 Milliarden Euro (Schätzung)
Aldi (Nord und Süd)
Umsatz mit Lebensmitteln 2015: 22,79 Milliarden Euro (Schätzung)
Schwarz-Gruppe (Lidl, Kaufland)
Umsatz mit Lebensmitteln 2015: 28,05 Milliarden Euro (Schätzung)
Rewe-Gruppe
Umsatz mit Lebensmitteln 2015: 28,57 Milliarden Euro (Schätzung)
Edeka (inkl. Netto)
Umsatz mit Lebensmitteln 2015: 48,27 Milliarden Euro
Quelle: TradeDimensions / Statista
Wenn Manfred Hahm-Hartmann im Garten verschwindet, dann fallen ihm exotische Namen ein: „Mc-Mullen Rose“, „Golden Glow“ oder „Weißes Ochsenherz“. So heißen die Schätze seines Refugiums im fränkischen Konradsreuth. Als Sommerfrüchte leuchten sie dann in Weiß, Gelb, Grün bis hin zu dunklem, fast schwarzem Rot: alles Tomaten.
Rund 1000 Sorten umfasst Hahm-Hartmanns privates Samenarchiv Auflage 2016; ein gutes Drittel bringt er jedes Jahr aus. „Von mancher Sorte habe ich nur eine einzige Pflanze eingesetzt“, sagt Tomatenfan Hahm-Hartmann. Alle paar Jahre kommt jede Sorte einmal dran: „Nur so kann ich meine Sammlung in diesem Umfang erhalten.“
Seine Leidenschaft teilt Hahm-Hartmann mit immer mehr deutschen Hobbygärtnern. Sie entdecken ihr Faible für historische Blumen oder alte Obst- und Gemüsesorten, die in Omas Garten noch selbstverständlich gediehen, heute aber zu verschwinden drohen. Rosenliebhaber kommen so der besonders robusten Schönheit alter Sorten auf die Spur, die zwar kürzer blühen, aber dafür oft intensiver duften. Der gewellte Rand der Beersheba, eine Narzisse, die in den Siebzigerjahren aus den Katalogen verschwand, strahlt im eleganten Gelbton; Triebe von Tulpenzwiebeln der Duc van Tol Red and Yellow treiben ans Licht, die auf das Jahr 1595 datiert wird und in Deutschland jahrzehntelang nicht zu bekommen war.
Pomologen erklären in Seminaren faszinierten Hobbygärtnern, wie alte Apfelbäume neu angepflanzt werden. Und in den Wiesen wurzeln Obstgehölze, deren Früchte vielleicht nicht so groß und schön anmuten wie neue Züchtungen, aber das Aroma vergangener Tage behalten haben.
Rund 150.000 dieser Pflanzenmuster verwahrt allein das Archiv des Leibniz-Instituts für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) in Gatersleben bei Magdeburg. 2589 vakuumverpackte Samenmuster schickten die Forscher des IPK im Februar 2008 auf die lange Reise nach Svalbard. Dort, im Permafrost 120 Meter unterhalb der eisigen Oberfläche Spitzbergens, lagern die Samen von mehr als 4,5 Millionen Sorten aus aller Welt bei Minustemperaturen von 18 Grad Celsius.
Aufgabe der gigantischen norwegischen Tiefkühltruhe ist es, die riesige Sortenvielfalt der wichtigsten Nutzpflanzen wie Reis, Mais, Weizen, Kartoffeln, Äpfel, Maniok, Wasserbrotwurzel oder Kokosnuss zu erhalten. Das Geld für die laufenden Kosten stammt unter anderem aus der Stiftung von Bill und Melissa Gates.