Auch nach dem Ausstieg der Privatbank HSBC Trinkaus aus dem Bieterverfahren für Teile der WestLB hält Nordrhein-Westfalen an den Verkaufsplänen fest. „Wir werden den laufenden Veräußerungsprozess weiterführen, auch wenn die Rahmenbedingungen hierfür sicherlich nicht einfacher geworden sind", sagte WestLB-Vorstandschef Dietrich Voigtländer. Auch eine Sprecherin des Düsseldorfer Finanzministeriums bekräftigte, die Landesregierung und die Sparkassen arbeiteten weiter daran, die mit der EU vereinbarten Eckpunkte umzusetzen. Scheitere dies, dann falle die Last auf beide Eigentümer zurück.
"Eine herbe Enttäuschung"
Die Düsseldorfer Privatbank HSBC Trinkaus hat am Dienstag bekannt gegeben, sich aus dem Bieterverfahren für Teile des Firmenkundengeschäfts der WestLB zurückzuziehen. Wie die WestLB mitteilte, sei zwischen den Beteiligten keine Einigung über die weitere Vorgehensweise im Verkaufsprozess erreicht worden. Der Vorstand bedauere den Rückzug von HSBC Trinkaus aus dem Bieterprozess. WestLB-Vorstandschef Dietrich Voigtländer sagte laut Mitteilung. „Damit steht eine aussichtsreiche Option, anerkannte Kompetenzen und zahlreiche Arbeitsplätze der WestLB - insbesondere in Düsseldorf - nachhaltig zu sichern, nicht mehr zur Verfügung.“ Dies sei auch für den Vorstand eine „herbe Enttäuschung“.
Keine Exklusivität erzielt
HSBC Trinkaus hatte exklusive Verhandlungen angestrebt. Trotz intensiver Gespräche habe man bislang jedoch keine Einigung zur Exklusivität erzielen können. Als Mitbieter treten unter anderem die Landesbank Hessen- Thüringen (Helaba) auf. WestLB und Helaba verhandeln über die Gründung einer so genannten Verbundbank Die Verbundbank soll sich vorrangig um Dienste für Sparkassen kümmern und damit auch Firmenkunden aus dem gehobenen Mittelstand betreuen. Dieser Bereich überschneide sich in großen Teilen mit dem Firmenkundengeschäft, auf das HSBC ein Auge geworfen hatte. Wegen der Nähe der Helaba zum Gesellschafterkreis der WestLB AG sehe HSBC Trinkaus die Möglichkeit, „ein den eigenen Zielen entsprechendes Portfolio erwerben zu können, als gering an“.