150. Geburtstag Die Baustellen des Bayer-Konzerns

Chemiekonzern Bayer hat keine Kosten gescheut: Bei der 150-Jahr-Sause in der BayArena spielte David Garrett das Geburtstagsständchen. Doch über die Probleme des Konzerns kann auch der Stargeiger nicht hinwegfiedeln.

Um Bayer steht es wahrlich nicht schlecht: Der Umsatz 2012 um fast neun Prozent auf 39,7 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis ging allerdings um 4,6 Prozent auf 3,9 Milliarden zurück. Dennoch haben die über 30.000 Bayer-Mitarbeiter in Deutschland beim 150. Geburtstag des Konzerns Grund genug zum Feiern. Während bei anderen deutschen Großkonzernen wie Siemens und ThyssenKrupp Stürme toben, gleitet der Chemie-Dampfer auf ruhiger See dahin. Doch Ausruhen ist nicht, Bayer-Chef Marijn Dekkers hat mehr Baustellen als es auf den ersten Blick scheint. Foto: obs/Bayer AG Quelle: obs
Da wäre etwa das Problem mit den Anti-Baby-Pillen: Meliane und Yasmin, eine weitere Bayer-Tablette zur Empfängnisverhütung, stehen unter einem schweren Verdacht: Sie sollen mehr Thrombosen (Blutgerinnsel) und Embolien (Verschlüsse von Blutgefäßen) auslösen als ältere, vergleichbare Antibabypillen. In den USA, Kanada, der Schweiz, Deutschland und Frankreich laufen deswegen Klagen gegen Bayer. Gegen Yasmin sind allein in den USA über 10.000 Klagen wegen unerwünschter Nebenwirkungen anhängig. Quelle: dpa
Xarelto muss beweisen, dass das Medikament das Zeug zur Umsatzrakete hat. Der Thrombosehemmer ist aktuell das wichtigste Medikament von Bayer: Alle Einsatzgebiete in allen Regionen addiert soll die Tablette Bayer einmal in der Spitze mehr als zwei Milliarden Euro an Umsatz jährlich einbringen. Im vergangenen Jahr erzielte Bayer mit dem Mittel Umsätze von 322 Millionen Euro - bis zu den zwei Milliarden ist es noch weit. Quelle: REUTERS
Marijn Dekkers hat bei seinem Antritt ein hartes Sparprogramm erlassen. Bis Ende 2012 wurden weltweit 4500 Stellen abgebaut - in Deutschland waren es allein 1700. Ein zweites Programm ist nicht in Sicht. Das heißt aber nicht, dass das Sparen nur ein Ende hat. Gegenüber der Rheinischen Post sagte Dekkers: "Bayer muss stets daran arbeiten, effizienter zu werden. Das gilt vor allem – aber nicht nur – für Verwaltung und Informationstechnik. Unser Ziel ist es immer, möglichst viele Ressourcen für die Stärkung unserer Innovationskraft freizumachen – denn davon lebt Bayer". Im Klartext: Bayer muss weiter Möglichkeiten finden, die Kosten zur drücken und wird dazu alle möglichen Register ziehen. Quelle: dpa
Der Bayer-Chef hat sich selbst ein überaus ehrgeiziges Ziel gesetzt. Er will es in den nächsten Jahren unter die zehn größten Pharma-Hersteller der Welt aufsteigen. Aktuell belegen die Leverkusener Rang 16. Sollten sich der Absatz von Xarelto, dem Augenmittel VEGF und den Krebsmitteln Alpharadin und Regorafenib entwickeln wie geplant, sei damit ein Umsatz von fünf Milliarden möglich, so Dekkers. "Sicher fallen die Spitzenumsätze nicht gleichzeitig an – aber sie würden unseren Pharma-Umsatz von heute rund 10 Milliarden Euro deutlich erhöhen." Brächte die Pipeline den erhofften Erfolg, könne man unter die Top Ten aufsteigen. Quelle: dpa
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