Abgasaffäre VW macht Fortschritte bei Dieselklagen

Das Verfahren rund um die Dieselaffäre läuft gut für Volkswagen. Der zuständige Richter geht davon aus, dass man den vereinbarten Zeitplan einhalten werde. Er sagte, VW mache „deutliche Fortschritte“.

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Eine VW-Kundin fordert, dass ihr Auto zurückgekauft wird. Quelle: dpa

Charlottesville Gerade mal zehn Minuten hat das Update in Sachen Volkswagen gedauert. Charles Breyer, der Richter im großen Volkswagen-Verfahren in den USA will, dass die Dinge schnell vorwärts gehen und gibt sich zuversichtlich, dass die Parteien seinen ehrgeizigen Zeitplan einhalten können.

VW habe in den Verhandlungen mit den Anwälten der Autobesitzer, dem Justizministerium und der Handelsbehörde „deutliche Fortschritte“ gemacht, verkündete Breyer am Dienstag bei einem Gerichtstermin in San Francisco. Er hat den Parteien bis zum 21. Juni Zeit gegeben, die Details einer außergerichtlichen Einigung auszuarbeiten. Der Zeitplan könne eingehalten werden, sagte Breyer.

Ende April hatte sich Volkswagen mit den Autobesitzern der gut 480.000 betroffenen Diesel mit Zwei-Liter-Motoren auf eine grundsätzliche Einigung festgelegt. Sie sieht vor, dass VW die Autos entweder zurück kaufen werde oder – sollte die US-Umweltbehörde EPA ihr Einverständnis geben – eine Reparatur anbietet. Zudem wird VW den Autobesitzern eine „substanzielle Entschädigung“ zahlen, einen Umweltfonds einrichten, der die Umweltschäden durch die zusätzlichen Stickoxid-Emissionen kompensiert, sowie einen weiteren Fonds, der sich auf grüne Transporttechnologien konzentriert.

Wann und wie die von den Abgasmanipulationen betroffenen Autos mit Drei-Liter-Motoren repariert werden sollen, ist weiter offen. „Technische Studien werden erstellt und die Tests dauern an“, offenbarte Breyer. „Die Parteien arbeiten so schnell es geht.“

VW hatte vergangene Woche einen Antrag bei Gericht eingereicht, um die Manipulationsvorwürfe im Zusammenhang mit den Drei-Liter-Fahrzeugen der Marken VW, Audi und Porsche fallenzulassen. Die Vorwürfe seinen „inkonsistent“, argumentiert VW in einem Gerichtsdokument. Zudem gebe es in der Klage „keine spezifischen Fakten“, die belegen, dass „die VW-Beschuldigten von der Schummel-Software in den betroffenen Drei-Liter-Autos wussten.“

VW hatte zwar den Einsatz einer Schummel-Software bei den Zwei-Liter-Autos zugegeben. Bei den größeren Motoren war der Konzern jedoch eher von einem Versäumnis beim Zertifizierungsprozess ausgegangen. Beobachter halten den Antrag für eine Taktik, die die Strafen für VW reduzieren soll.

Die Drei-Liter-Fahrzeuge, die der Umweltbehörde EPA zufolge mehr als neun Mal so viel Stickoxid emittieren wie erlaubt, sollen Branchenkreisen zufolge vor allem durch ein Software-Update repariert werden.

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