Absatzplus in Deutschland Chapeau, Renault

Der französische Autobauer Renault legt in Deutschland doppelt so stark zu wie der Markt. Neben einer überarbeiteten Modellpalette hilft dabei auch die deutsche Förderprämie für Elektroautos.

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Bei der Heimatmesse in Paris zeigte Renault dieses Konzeptauto namens Trezor - inklusive Klappdach. Quelle: dpa

Düsseldorf Es gab sicher schon Jahrespressekonferenzen, die für die Renault-Verantwortlichen unangenehmer waren. Bei seiner traditionellen Jahresbilanz im Düsseldorfer Intercontinental kann Renault-Deutschland-Chef Uwe Hochgeschurtz Zuwächse verkünden, die so gut sind, wie zuletzt vor sechs Jahren. Rund 175.400 Fahrzeuge haben Renault und die rumänische Schwestermarke Dacia zusammen in Deutschland verkauft – das sind 12,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Hinzu kommen 23.100 Nutzfahrzeuge. Insgesamt wächst Renault damit doppelt so schnell wie der Markt und kann den Marktanteil auf fast 5,5 Prozent steigern.

Damit ist Deutschland wieder der zweitwichtigste Markt für die Franzosen in Europa. Rechnet man Dacia und Renault zusammen, könnte man sich sogar wieder „größter Importeur“ nennen. Doch laut Hochgeschurtz sei dieser Titel „für den Kunden gar nicht so wichtig“.

Mit einer vergleichsweise jungen Modellpalette will Renault auch im neuen Jahr stärker wachsen als der Markt. Helfen sollen neue Modelle wie der große SUV Koleos und der Pick-up Alaskan, aber auch der überarbeitete Captur. Darüber hinaus soll im Laufe des Jahres eine Ikone der Franzosen ihr Comeback feiern. Der Alpine soll im Laufe der kommenden zwölf Monate auf den deutschen Markt kommen, verrät Hochgeschurtz. Der legendäre Rennwagen soll insbesondere emotional auf die Marke einzahlen.

Auch finanziell scheint das Jahr gut verlaufen zu sein, auch wenn man über das Finanzergebnis in Deutschland offiziell nicht spricht – das bleibt der Mutter in Paris vorbehalten. Doch Hochgeschurtz lässt durchklingen, dass das Jahr „zufriedenstellend“ verlaufen sei. Man verdiene mit jedem Auto Geld, auch mit Elektroautos.

Gerade die Elektrosparte hat sich im Jahresvergleich außerordentlich positiv entwickelt, auch wenn der relative Anteil am Absatz noch gering ist. Mit 3.900 Zulassungen haben die Franzosen am stärksten von der Elektroprämie in Deutschland profitiert. Der Absatz der rein elektrischen Modelle legte um 56,5 Prozent zu. Mit dem Zoe verkauft Renault zudem das erfolgreichste Elektromodell in Deutschland. Mit der überarbeiteten Batterie kommt der Zoe bis zu 400 Kilometer weit.


Bestseller bleibt ein Kleinwagen

Bestseller von Renault bleibt aber der Kleinwagen Clio, der mit 24.600 Zulassungen ganze 9,7 Prozent häufiger verkauft wurde als im Vorjahr. Noch stärker legte der kompakte SUV Captur, der mit 21.300 verkaufen Fahrzeugen (plus 30,7 Prozent) im Bereich der kompakten Geländewagen seine Spitzenposition behaupten kann.

Selbst mit dem Mittelklassemodell Talisman kann Renault Achtungserfolge einfahren. Rund 4.300 verkaufte Fahrzeuge hat das Modell in wenigen Monaten eingefahren, das ist mehr als bei vergangenen Ausflügen der Franzosen in die obere Mittelklasse. Enttäuschend verkauften sich, mitunter bedingt durch einen Modellwechsel, allerdings der Kleinstwagen Twingo und Scenic.

Dacia ist dagegen hierzulande nach einem durchwachsenen Jahr wieder in der Spur. Mit einem Plus von 7,4 Prozent legte die rumänische Billigtochter der Franzosen stärker zu als der Markt und kann insbesondere bei Privatkunden im Kleinwagensegment punkten.

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