Die Auslieferung der von der Bundeswehr bestellten Airbus-Militärtransporter A400M „Atlas“ soll sechs Jahre länger dauern als bislang geplant. Eine Anfang Februar mit Airbus geschlossene Absichtserklärung sieht vor, die Lieferung der noch ausstehenden A400M über einen längeren Zeitraum zu strecken. Das letzte der 53 Flugzeuge würde damit erst 2026 übergeben, hieß es am Freitag aus Kreisen des Verteidigungsministeriums. Bislang war 2020 vorgesehen. Zuvor hatte der „Spiegel“ über die Verzögerung berichtet.
Ein Airbus-Sprecher äußerte sich auf Anfrage nicht zu Details des neuen Zeitplans, weil Stillschweigen vereinbart worden sei. Das A400M-Programm macht seit Jahren mit Problemen und Verzögerungen Negativschlagzeilen. Allein für das vergangene Jahr verbuchte Airbus dafür Sonderbelastungen von 1,3 Milliarden Euro.
Der Flugzeugbau- und Rüstungskonzern hatte wegen der hohen Verluste mit den Käuferstaaten über Zugeständnisse beim Zeitplan verhandelt, um sein finanzielles Risiko zu begrenzen. Verspätungen können zu Vertragsstrafen führen.
Airbus: Bestellungen, Auslieferungen und Flugzeuge im Dienst
Bestellungen: 17.783
Auslieferungen: 10.662
Flugzeuge im Dienst: 9714
Quelle: Airbus/Statista
Stand: 15. November 2017
Bestellungen: 13.721
Auslieferungen: 7771
Flugzeuge im Dienst: 7434
Bestellungen: 816
Auslieferungen: 816
Flugzeuge im Dienst: 331
Bestellungen: 1694
Auslieferungen: 1368
Flugzeuge im Dienst: 1336
Bestellungen: 377
Auslieferungen: 377
Flugzeuge im Dienst: 283
Bestellungen: 848
Auslieferungen: 114
Flugzeuge im Dienst: 114
Bestellungen: 317
Auslieferungen: 216
Flugzeuge im Dienst: 216
Die Bundeswehr hat bisher 16 A400M erhalten. Der Absichtserklärung für die Streckung des Rest-Auftrages soll noch in diesem Jahr eine rechtsverbindliche Vereinbarung folgen.
Der „Spiegel“ schrieb nun, dass in Flügeln des Transportfliegers neben Korrosion auch Risse festgestellt worden seien. Der Hersteller habe die Betreiberstaaten über Defekte an der Aufhängung der Triebwerke unterrichtet. Ein Airbus-Sprecher sagte dazu, mit einer sogenannten Lufttüchtigkeitsanweisung habe der Hersteller die Kunden über eine bessere Lösung eines Problems informiert. Es handele sich um ein Thema aus dem dritten Quartal 2017, über das die Luftwaffen damals bereits informiert worden seien.