Allnex Frühere Hoechst-Tochter zieht nach Frankfurt

Nach der Fusion mit Konkurrent Nuplex zieht es Allnex an den Sitz seines früheren Mutterkonzerns Hoechst. Der Chemiekonzern verlegt seine Zentrale nach Frankfurt, juristischer Firmensitz bleibt aber Luxemburg.

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Chemiekonzern Allnex ist vor allem bei wasserbasierten Lack-Bindemitteln stark. Mit Nuplex kommen lösungsbasierte Harze zu. Quelle: dpa

Frankfurt Frankfurt bekommt einen neuen Chemiekonzern: Die ehemalige Hoechst-Tochter Allnex verlegt ihr Hauptquartier nach der Übernahme des neuseeländischen Konkurrenten Nuplex von Brüssel an den Sitz des früheren Mutterkonzerns.

„Mit dem neuen Firmensitz geht es auch darum, einen Neuanfang zu machen“, sagte Ronald Ayles, Partner des Finanzinvestors und Allnex-Eigentümers Advent, der Nachrichtenagentur Reuters am Freitag. „Wir werden in Frankfurt eine kleine, schlanke Holding haben.“ Juristischer Firmensitz bleibt aber Luxemburg – wie bei Finanzinvestoren aus steuerlichen Gründen häufig.

Advent hat aus Allnex und Nuplex einen Weltmarktführer bei Lackharzen für die Industrie mit einem Umsatz von zusammen 2,2 Milliarden Euro und etwa 4000 Mitarbeitern geschmiedet. Die nächstgrößeren Konkurrenten sind weniger als halb so groß. Erst am Donnerstag hatte die EU-Kommission grünes Licht für die Fusion gegeben.

Allnex und Nuplex haben ihre Wurzeln in Deutschland: Hoechst hatte sein Kunstharz-Geschäft 1995 verkauft, nach weiteren vier Eigner-Wechseln wurde daraus 2013 Allnex. In Nuplex waren Teile von Akzo und Bayer aufgegangen. Beide produzieren in Deutschland: In Wiesbaden, Hamburg und Bitterfeld.

Allnex ist vor allem bei wasserbasierten Lack-Bindemitteln in Europa und den USA stark. Mit Nuplex kommen lösungsbasierte Harze zu, wie sie vor allem in Asien populär sind. Advent hatte Allnex 2012 für umgerechnet rund eine Milliarde Euro vom US-Konzern Cytec Industries gekauft, für die börsennotierte, nahezu gleich große Nuplex legte Advent umgerechnet 684 Millionen Euro hin, komplett mit Krediten finanziert.

Weitere Akquisitionen könnten folgen: „Es gibt durchaus noch das eine oder andere Unternehmen, das wir uns anschauen würden, bevor wir an einen Ausstieg denken“, sagte Ayles. 2017 sei mit einem Weiterverkauf nicht zu rechnen. „Jetzt steht erst einmal die Integration im Fokus.“ Große Kostensenkungsprogrammen seien aber nicht zu erwarten.

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