Anti-Herdprämie Wie Unternehmen Mütter zurück ins Büro locken

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Daimler hütet seine "Sternchen"

Schneller wieder in den Beruf - Daimler unterhält


Ähnlich hält es Daimler in puncto Kinderbetreuung - einen Zuschuss für externe Kinderbetreuung gibt es nicht, dafür bietet der schwäbische Autobauer mehr als 450 Betreuungsplätze für Kleinkindern an elf Standorten in Deutschland an. Die so genannten "sternchen-Krippen" betreuen den Nachwuchs nach Bedarf halb- oder ganztags, die Beiträge sind nach dem Einkommen der Eltern gestaffelt. Das Angebot soll vor allem den Wiedereinstieg in den Beruf erleichtern. Noch sind Betriebskindergarten oder Kooperationen mit kommunalen Krippen das geläufigste Modell der Konzerne, um Mütter vor langen Berufspausen abzuhalten. Henkel baut aktuell in Düsseldorf mit Beteiligung der Stadt eine dritte Kindertagesstätte, die voraussichtlich im Frühjahr 2013 eröffnet wird. Statt bisher 160 stehen dann 240 Betreuungsplätze zur Verfügung.

Die familienfreundlichsten Unternehmen
Bergmann Klaus Wuestenberg beobachtet den Abraumbagger SRs1541 waehrend des offiziellen Starts zum Aufschluss des neuen Kohlefeldes Quelle: AP
Blick auf das Logo der Allgemeinen Ortskrankenkasse (AOK) Quelle: dpa
Das Logo des TÜV Nord Quelle: dpa
Carina Sarstedt von Caritas International in Freiburg richtet Spendendosen Quelle: AP
Das Logo der Postbank Quelle: dpa
Ein Mitarbeiter der Eckes-Granini Deutschland GmbH steht inmitten der neuen PET-Produktionsanlage und kontrolliert eine Kunststoffflasche. Quelle: dpa
Ein Kunde greift in einem REWE City-Markt in Koeln nach einem Einkaufswagen Quelle: dapd

Airbus baut sein Angebot an den Standorten Hamburg und Bremen um insgesamt 170 Kita-Plätze aus. Für die Kinder von Beschäftigten am Standort Hamburg werden zu den bestehenden 40 Plätzen weitere 150 Plätze geschaffen. In Bremen entstehen 20 zusätzliche und damit insgesamt 45 Krippenplätze. Die Ausweitung des betrieblichen Betreuungsangebots in Hamburg geschieht zum einen durch die Belegung von 120 KiTa-Plätzen für Airbus-Mitarbeiter im Hamburger Stadtgebiet. Zum anderen durch eine Vergrößerung  der Airbus Betriebs-Kita „Beluga“ um 30 Plätze. Dort werden künftig insgesamt 70 Plätze im Krippen- und Elementarbereich zur Verfügung stehen. Damit erhöht sich das betriebliche Kinderbetreuungsangebot für den Standort Hamburg auf insgesamt 190 Plätze.

Die Beispiele zeigen, einen Kinderbetreuungszuschuss wie Siemens zahlt kaum ein Unternehmen. Dabei ist die Zulage für beide Seiten attraktiv. Unternehmen können das Extra in beliebiger Höhe steuer- und abgabenfrei zahlen, wenn ihre Arbeitnehmer Kinder unter sechs Jahren in Betreuung außerhalb des Hauses unterbringen. Bleibt zu wünschen, dass das Modell viele Nachahmer findet, denn in der Kinderbetreuung hinkt Deutschland im Vergleich zu anderen europäischen Ländern leider immer noch hinterher. In Frankreich und Belgien etwa ist betriebliche Kinderbetreuung seit Jahrzenten Usus, aber auch der Staat bietet mehr Anreize wie etwa einen Zuschuss für ein Kindermädchen. Kein Wunder also, dass der Anteil von vollzeitbeschäftigten Müttern in Frankreich deutlich höher ist als in Deutschland. Was nicht ist, kann noch werden - die Unternehmen jedenfalls leisten bereits ihren Beitrag dazu.

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