Astra-Zeneca Pharmakonzern leidet unter Generika-Konkurrenz

Kostengünstige Nachahmermedikamente setzen dem Pharmakonzern Astra-Zeneca zu. Der Umsatz sank 2016 um sieben Prozent. Das Unternehmen hofft nun auf neue Medikamente, etwa gegen Lungenkrebs.

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Die bislang wichtigste Arznei des Pharmaunternehmens, der Cholesterinsenker Crestor, verlor im vergangenen Jahr seinen Patentschutz. Quelle: Reuters

London/Frankfurt Konkurrenz durch kostengünstige Nachahmermedikamente seiner umsatzstärksten Arznei setzten dem Pharmakonzern Astra-Zeneca zu. Für 2017 rechnet der Vorstand daher mit einem Umsatz- und Gewinnrückgang, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte.

Im vergangenen Jahr verlor der Cholesterinsenker Crestor – nicht nur die bislang wichtigste Arznei für Astra-Zeneca, sondern auch eines der umsatzstärksten Medikamente weltweit – im wichtigen Pharmamarkt USA seinen Patentschutz. Der Umsatz des Mittels brach deshalb um fast ein Drittel auf 3,4 Milliarden Dollar ein. Insgesamt sank der Umsatz von Astra-Zeneca 2016 um sieben Prozent auf gut 23 Milliarden Dollar. Der operative Kerngewinn schrumpfte um drei Prozent auf 6,7 Milliarden Dollar.

Für dieses Jahr geht Vorstandschef Pascal Soriot von einem Rückgang des Umsatzes im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich aus und für den Gewinn je Aktie im niedrigen bis mittleren Zehner-Prozentbereich. Astra-Zeneca hat in den vergangenen Jahren den Patentschutz bei all seinen Top-Medikamenten verloren.

Die Hoffnungen ruhen nun auf neuen Medikamenten und dem Ergebnis einer viel beachteten klinischen Studie, in der das Unternehmen eine Kombination von zwei neuen Lungenkrebsmitteln testet. Investoren schätze diese als riskant ein, die Ergebnisse werden voraussichtlich Mitte des Jahres erwartet.

„Selten war das Ergebnis einer einzigen Studie so entscheidend für ein Unternehmen in der Größe von Astra-Zeneca“, sagte Analyst Mick Cooper von Trinity Delta. Soriot zeigte sich aber optimistisch: 2017 habe das Potenzial, ein Wendepunkt für Astra-Zeneca zu sein.

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