Autobauer VW baut neuen Golf in Brasilien

Deutschlands Autobauer investieren massiv in den Standort Brasilien. Nach BMW, Audi und Mercedes-Benz stockt jetzt auch Platzhirsch VW auf. Der neue Golf wird künftig lokal im Samba-Land produziert.

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Der neue VW Golf. Quelle: dpa

Brasilia Volkswagen wird das neue Golf-Modell auch in Brasilien produzieren und dazu 520 Millionen Reais (rd. 170 Mio. Euro) in sein Werk in São José dos Pinhais bei Curitiba investieren. Das kündigte der Präsident von „Volkswagen do Brasil“, Thomas Schmall, am Donnerstag (Ortszeit) nach einem Treffen mit Staatschefin Dilma Rousseff in Brasília an. Mit der neuen Investition erhöhe sich die von 2012 bis 2016 geplante Gesamtinvestitionssumme von VW in Brasilien von 8,7 auf 9,2 Milliarden Reais (rd. 3 Mrd. Euro). Auch Mercedes-Benz, BMW und Audi wollen bald in Brasilien Pkw produzieren.

Die Entscheidung zeige das Vertrauen von Volkswagen in Brasilien, das sich immer mehr zu einem der weltweiten Hauptproduzenten und -abnehmer für Autos entwickle, sagte Schmall. Vor rund zwei Wochen hatte auch VW-Tochter Audi die Wiederaufnahme der Produktion in Curitiba und Investitionen von 150 Millionen Euro mitgeteilt. Die Wolfsburger sind mit einem Anteil von rund 21 Prozent (2012) Nummer zwei auf Brasiliens Pkw-Markt nach Fiat (23 Prozent).

Wann die Produktin des neuen Golf-Modells anlaufen soll, blieb zunächst offen. Durch die Investition werde sich die Produktionskapazität in dem VW-Werk bei Curitiba um bis zu 20 Prozent erhöhen, sagte Schmall. In dem Werk wurden seit der Eröffnung im Januar 1999 2,2 Millionen Fahrzeuge produziert. Derzeit sind dort 3300 Menschen beschäftigt, die die Modelle Fox, Fox BlueMotion, CrossFox, SpaceFox und Golf produzieren. Der neue Golf ist schon jetzt in Brasilien zu haben, aber noch als Importfahrzeug aus Deutschland.

Einer der Gründe für die lokale Produktion: Wer in Brasilien baut, umgeht 30 Prozent Zölle auf Importfahrzeuge und kann - je nach Höhe des lokalen Teileanteils - in den Genuss weitere Steuervorteile kommen. VW ist deshalb nicht der einzige deutsche Autobauer, der in Brasilien, dem viertgrößten Automarkt der Welt, sein Engagement hochfährt. BMW baut derzeit in Joinville im Süden des Landes ein neues Werk, wo die Produktion 2014 anlaufen soll (Investition: über 200 Mio. Euro). Auch Mercedes-Benz hatte diese Woche die Wiederaufnahme der Pkw-Produktion in Brasilien und den Bau eines Werkes in Iracemápolis bei São Paulo (Investition: 170 Mio. Euro) verkündet.

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