Autobranche Daimler erwartet Wachstum bei Car-Sharing

Daimler-Chef Dieter Zetsche rechnet bei einem wachsenden Car-Sharing-Markt mit keinem nachlassenden Absatz von Neuwagen. Porsche sieht das anders und denkt über Alternativen nach. Die Prognosen gehen auseinander.

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Nach Einschätzung des Daimler-Chefs haben Elektro-Autos in nächsten Jahren bei Mercedes-Benz Priorität. Quelle: AFP

Stuttgart Der Trend zum Nutzen statt Kaufen von Autos wird nach Einschätzung von Daimler-Chef Dieter Zetsche den Absatz von Neuwagen nicht schrumpfen lassen. Die höhere Auslastung von Fahrzeugen werde dazu führen, dass diese auch schneller ausgetauscht werden müssten, erklärte Zetsche am Montag auf einem Kongress der Zeitschrift „auto, motor und sport“ in Stuttgart.

Zudem könnten auch Menschen, die nicht oder nicht mehr selbst fahren könnten, in Zukunft autonom fahrende Autos nutzen. „Ich glaube, dass Prognosen von 100 Millionen Autos jährlichem Verkauf in 2025 realistisch sind und sich auch danach weitere Wachstumsperspektiven ergeben“, sagte Zetsche. In diesem Jahr wird mit einem Plus der Neuzulassungen von zwei Prozent weltweit auf 84 Millionen Fahrzeuge gerechnet.

Der Sportwagenbauer Porsche erwartet dagegen, dass der Autoabsatz mit dem Vormarsch von Car-Sharing oder Robotertaxis ab Mitte des nächsten Jahrzehnts schrumpfen wird. Um den Rückgang aufzufangen, baut die VW-Tochter das Angebot neuer digitaler Services aus und will damit künftig einen deutlich zweistelligen Anteil des Umsatzes erwirtschaften. Nach Einschätzung von Zetsche werden sich neue Mobilitätsdienste unterdessen nur in Ballungsgebieten durchsetzen und wirtschaftlich betreiben lassen. In ländlichen Regionen blieben die Menschen auf den Besitz von Autos angewiesen.

Mit Blick auf alternative, emissionsarme Antriebe erklärte Zetsche, in den nächsten zehn bis 15 Jahren werde die Entwicklung von batteriebetriebenen Autos für Mercedes-Benz Priorität haben. Der Antrieb über Wasserstoff mit der Brennstoffzelle gerate in den Hintergrund, werde aber ebenfalls weiter erforscht. Womöglich gebe es dafür noch ein Potenzial, falls die Ladeinfrastruktur für Elektroautos mit Batteriebetrieb überlastet werde.

Daimler treibt derzeit ebenso wie Volkswagen die Entwicklung von Elektroautos voran und stellte dazu im vergangenen Jahr seine neue Marke EQ vor. Bis Mitte des nächsten Jahrzehnts wollen die Schwaben 15 bis 25 Prozent ihres Absatzes mit Stromern bestreiten.

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