Autozulieferer ElringKlinger fertigt nun in Leichtbauweise

Im Gegensatz zu den deutschen Autoherstellern hoffen die Zulieferer, aus den strengeren CO2-Auflagen der EU Kapital schlagen zu können. ElringKlinger sucht sein Glück nun in der Fertigung von Leichtbauteilen.

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Ein Mitarbeiter von ElringKlinger hängt in Dettingen an der Erms (Baden-Württemberg) Teile von Zylinderkopfdichtungen auf: Neben Leichtbau setzt ElringKlinger auf Teile wie Batterie- und Brennstoffzellenkomponenten für Elektroautos. Quelle: dpa

Stuttgart/Dettingen/Erms Der Autozulieferer ElringKlinger will sich mit einem Großauftrag ein neues Technologiefeld erschließen. Der Auftrag eines großen deutschen Herstellers markiere den Einstieg in den Markt für Karosserie- und Fahrwerksteile in Leichtbauweise. „Das wird mittelfristig ein neuer Geschäftsbereich werden“, sagte Firmen-Chef Stefan Wolf am Freitag in Stuttgart.

Der Anlauf der Serienproduktion sei für 2015 geplant. ElringKlinger verspricht sich davon Umsätze von 120 bis 130 Millionen Euro über die nächsten sechs Jahre. Erste Investitionen seien bereits getätigt, weitere 20 Millionen Euro will der Zulieferer in den Jahren 2014 und 2015 in das Projekt stecken. Die neuen Teile sollen in Kanada und China gefertigt werden. Dort baut ElringKlinger ein neues Werk für 25 Millionen Euro. Den Namen des ersten Auftraggebers wollte Wolf nicht nennen, es handele sich aber um einen Hersteller, „der seinen Hauptsitz nicht ganz weit weg von hier hat“.

Der Autozulieferer will von den strengeren Regeln für den CO2-Ausstoß profitieren. Der Bau von leichteren Fahrzeugen soll dazu beitragen, den Verbrauch zu minimieren. ElringKlinger favorisiert dabei Kunststoff-Metall-Verbindungen. „Ich persönlich halte von Carbon im Bereich Fahrzeugtechnik gar nichts“, sagte Wolf. Auch Daimler war erst kürzlich aus einem Joint-Venture für Kohlefasern ausgestiegen.

Neben Leichtbau setzt ElringKlinger auf Teile wie Batterie- und Brennstoffzellenkomponenten für Elektroautos. Das Geschäft hatte 2013 sechs Millionen Euro Verlust angehäuft. 2015 rechnet Wolf aber mit schwarzen Zahlen. ElringKlinger liefert unter anderem Teile für BMWs Elektroauto i3, aber auch für Hybridfahrzeuge.

Die Zuliefererbranche sei im Umbruch, betonte der ElringKlinger-Chef. Mit einer Eigenkapitalquote von 50,5 Prozent habe die Firma mehr als genug Spielraum für Übernahmen. Dabei sei er aber nicht nur auf dem deutschen Markt fokussiert, sagte Wolf. Direkte Wettbewerber seien interessant, außerdem müsse das Produkt müsse.

Im vergangenen Jahr hatte der Autozulieferer zwar sein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) um 6,6 Prozent auf 145 Millionen Euro gesteigert, damit aber sein Ziel verfehlt. 2014 peilt ElringKlinger ein Umsatzplus um fünf bis sieben Prozent an. Das Ebit soll bei 160 bis 165 Millionen Euro liegen.

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