BASF Bereit für Zukäufe im Pflanzenschutzgeschäft

Die Agrarchemiebranche ist massiv in Bewegung. Angesichts der Übernahmewelle macht sich nun auch BASF bereit für Zukäufe im Pflanzenschutzgeschäft. Der Konzern glaubt aber nicht, das Größe allein Erfolg garantieren kann.

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Der Chemieriese hält sich bislang aus dem Übernahmepoker im Geschäft mit Pflanzenschutzmitteln und Saatgut raus – das muss aber nicht so bleiben. Quelle: dpa

Frankfurt BASF rüstet sich angesichts der Übernahmewelle in der Agrarchemiebranche für Zukäufe im Pflanzenschutzgeschäft. „Wir streben aktiv danach, die Chancen zu nutzen, die sich aus den laufenden Fusionen ergeben, um unsere Präsenz zu stärken und unser Angebot weiter auszubauen“, sagte Markus Heldt, Leiter des Bereichs Crop Protection, am Dienstag in Ludwigshafen.

Der Chemieriese hält sich bislang aus dem Übernahmepoker im Geschäft mit Pflanzenschutzmitteln und Saatgut raus, steht damit aber parat für Zukaufsgelegenheiten, die aus kartellrechtlich bedingten Verkäufen aus den Zusammenschlüssen in der Branche entstehen könnten. Der Konzern strebe auch neue Kooperationen und Partnerschaften an. „Wenn wir das passende Ziel zum richtigen Preis finden, haben wir keinen Zweifel, dass wir von BASF das Geld dafür bekommen.“

Die Agrarchemiebranche ist derzeit massiv in Bewegung. Der Leverkusener Bayer -Konzern will den US-Saatgutriesen Monsanto für mehr als 65 Milliarden Dollar übernehmen und der chinesische Staatskonzern ChemChina die Schweizer Syngenta für 43 Milliarden Dollar. Bereits Ende 2015 wurde in den USA der Zusammenschluss von Dow Chemical und Dupont zu einem neuen Branchenriesen auf den Weg gebracht. Fallende Getreidepreise und instabile Märkte in den Schwellenländern haben den Herstellern von Pflanzenschutzmitteln und Saatgut zuletzt zugesetzt.

BASF-Vorstandsmitglied Harald Schwager, der das Pflanzenschutzgeschäft verantwortet, glaubt nicht, dass die Ludwigshafener durch die laufende Konsolidierung ins Hintertreffen geraten. „Wir werden trotzdem ein bedeutender Anbieter bleiben.“ BASF halte an seinem Pflanzenschutzgeschäft fest und wolle es weiter ausbauen. Größe alleine sei aber nicht alles und keine Garantie für Erfolg. Der Konzern verfüge über „bedeutende Innovationskraft“, das Spitzenumsatzpotenzial seiner Pipeline im Pflanzenschutzgeschäft bezifferte das BASF unverändert auf drei Milliarden Euro. Dieser Wert umfasse neue Produkte, die zwischen 2015 und 2025 auf den Markt gebracht werden sollen.

Für das restliche Jahr stellt sich BASF weiterhin auf ein schwieriges Marktumfeld im Pflanzenschutzgeschäft ein. Bis Ende 2016 erwartet der Chemiekonzern Schwankungen im Agrarmarkt und ein herausforderndes Geschäftsumfeld. Ziel für den Unternehmensbereich Crop Protection sei es, die Profitabilität auf dem Niveau des Vorjahres zu halten. BASF setzte 2015 im Pflanzenschutzgeschäft 5,8 Milliarden Euro um und kam auf einen Betriebsgewinn (Ebit) vor Sondereinflüssen von 1,09 Milliarden.

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