Bayer Keine Schmerzgrenze bei Monsanto-Übernahme

Wegen kartellrechtlicher Bedenken zieht sich die Übernahme von Monsanto durch Bayer hin. Erforderliche Verkäufe würden die Leverkusener in jeder Größenordnung tätigen – grenzenlos. Der Kaufvertrag sagt etwas anderes.

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Monheim Bayer macht sich keine Sorgen wegen zu strenger kartellrechtlicher Auflagen bei der Übernahme des US-Saatgutriesen Monsanto. Der Konzern habe sich keine Schmerzgrenze gesetzt, ab wann die Leverkusener die Übernahme wegen zu großer kartellrechtlich erforderlicher Verkäufe abblasen würde. „Wir haben für uns keine Grenze definiert, wo wir sagen, ab dem Zeitpunkt gehts gar nicht“, sagte Vorstandsmitglied Liam Condon, der Chef der Agrarsparte CropScience, der Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag in Monheim.

Bayer und Monsanto hatten bereits erklärt, sie seien bereit, sich von Geschäftsteilen mit einem Umsatz von bis zu 1,6 Milliarden Dollar zu trennen, um die Zustimmung der Wettbewerbsbehörden zu der Mega-Übernahme zu erhalten. „Diese Summe, die wir im Kaufvertrag haben, ist aus unserer Sicht eine realistische Maximalgrößenordnung.“

Die EU-Kommission hatte im August Bedenken an dem Zukauf angemeldet und deshalb eine eingehende Prüfung eingeleitet. Zwar legten Bayer und Monsanto schon Ende Juli Zugeständnisse vor. Diese reichten nach Einschätzung der Kommission aber nicht aus, um die „ernsthaften Zweifel“ an der Vereinbarkeit des Zusammenschlusses mit dem EU-Wettbewerbsrecht zu zerstreuen.

Die Kommission äußerte nach einer ersten Untersuchung die Sorge, dass der Zukauf den Wettbewerb in den Bereichen Pestizide, Saatgut sowie bei agronomischen Merkmalen beeinträchtigen könnte. Auch der Bereich digitale Landwirtschaft wäre betroffen. Dieser stecke aber noch in den Kinderschuhen, sagte Condon. Er sehe deshalb keine Überlappungen mit Monsanto, die Kartellbedenken auslösen und Verkäufe nötig machen könnten.

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