Bayer Auch in Europa droht Gefahr

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Starker Wettbewerb

Klage gegen Konzern - Die Badenerin Rohrer macht Bayer für ihr Leid verantwortlich Quelle: Dan Cermak für WirtschaftsWoche

Yasmin ist das drittwichtigste Medikament der Bayer-Medizinsparte – nach Betaferon gegen multiple Sklerose und dem Blutermedikament Kogenate. In jüngster Zeit entwickelten sich die Umsätze tendenziell rückläufig – vor allem in den USA. Dort erwirtschaftet Bayer noch immer 16 Prozent des Umsatzes von Yasmin & Co. Der Rückgang hat mit dem starken Generika-Wettbewerb, aber auch mit der wachsenden Zahl von Klagen zu tun. Die könnten Bayer und seine Aktionäre noch viel Geld kosten: Es könne nicht ausgeschlossen werden, „dass der bestehende Versicherungsschutz möglicherweise nicht ausreichen könnte, um sämtliche Verteidigungskosten und etwaige Schadensersatzleistungen vollständig abzudecken“, warnt der jüngste Aktionärsbrief.

Ärger mit Behörden

„Das Risiko unserer Pillen ist mit dem anderer Pillen vergleichbar. Das belegen unsere Studien aus mehr als 15 Jahren“, sagt Bayer-Chef Marijn Dekkers. Der Leverkusener Konzern hat dazu zwei Studien initiiert und finanziert. Andere, unabhängige Studien kommen allerdings zu dem Schluss, dass das Risiko der Bayer-Pillen höher ist. Diese Studien sollen laut Bayer aber methodische Schwächen aufweisen.

Vor etwa einem Jahr ist das Unternehmen mit europäischen Zulassungsbehörden aneinandergeraten. Bayer musste seinen Beipackzettel ergänzen – die beiden kritischen Studien finden mittlerweile Eingang in die Produktinformation. Und auf Geheiß der FDA änderte Bayer einen TV-Spot, der in den USA lief und die positiven Wirkungen von Yaz übertrieben hatte.

Falls die FDA nun die Verwendung von Yasmin & Co. einschränkt, dürften Image und Umsatz weiter Schaden nehmen. Dekkers redet denn auch inzwischen lieber von neuen Bayer-Medikamenten gegen Schlaganfall oder Augenkrankheiten.

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