Bayer und Monsanto EU hat Bedenken bei Milliarden-Deal

Bei der Monsanto-Übernahme durch Bayer hat die EU noch Vorbehalte. Die Kommission hat nun eine eingehende Prüfung des 66 Milliarden Dollar schweren Zukaufs eingeleitet. Das könnte Bayers Zeitplan durcheinanderbringen.

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Bayer will die Übernahme des US-Konzerns eigentlich bis Jahresende abschließen. Quelle: Reuters

Brüssel Neue Hürde für die von Bayer geplante Übernahme des US-Konkurrenten Monsanto: Die EU-Kommission hat Vorbehalte gegen die 66 Milliarden US-Dollar schwere Megafusion und will sie deshalb genauer prüfen. Man sei besorgt, dass der Zusammenschluss der beiden Agrarkonzerne den Wettbewerb in einigen Geschäftszweigen schwächen könnte, erklärte die zuständige Kommissarin Margrethe Vestager am Dienstag.

„Saatgut und Pestizide sind für Landwirte und letztlich auch für die Verbraucher von entscheidender Bedeutung“, sagte Vestager. „Wir müssen auf diesen Märkten einen wirksamen Wettbewerb sicherstellen.“ Sonst drohten höhere Preise, weniger Innovation und geringere Qualität.

Die Kommission hat nun bis zum 8. Januar 2018 Zeit, um eine Entscheidung zu fällen. Bayer will die Übernahme eigentlich bis Jahresende abschließen, die auch von den Kartellbehörden in den USA geprüft wird. Das neue Unternehmen wäre der weltgrößte Anbieter in der Agrarchemie. Monsanto ist vor allem als Hersteller von Unkrautvernichtern mit dem umstrittenen Wirkstoff Glyphosat bekannt.

Umweltschützer und Kritiker fordern auch wegen der großen Marktmacht eine Untersagung des Zusammenschlusses. „Kommissarin Vestager hat gezögert, die Fusion zu stoppen, die einem Jumbo-Unternehmen die Kontrolle über unser Essen geben würde“, erklärte die Aktivistengruppe Avaaz. „In den nächsten 90 Tagen kann sie ihren Mut beweisen, das öffentliche Interesse vor die Gier einer Firma zu stellen.“

Rechnet man die Umsätze beider Unternehmen für 2016 zusammen, ergibt sich eine Summe von knapp 22 Milliarden Euro bei mehr als 42 000 Beschäftigten. Dabei entfallen rund 10 Milliarden Euro auf die Bayer-Sparte Crop Science und 11,8 Milliarden Euro auf Monsanto.

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