Bei Wegfall von EEG-Ausnahme BASF rechnet mit 300 Millionen Euro Mehrkosten

BASF ächzt laut eigener Aussage unter dem Erneuerbare-Energien-Gesetz. Noch schützt sie aber eine Ausnahmeregelung vor höheren Abgaben. Fällt diese weg, kämen erhebliche Mehrbelastungen auf den Konzern zu.

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BASFs Industrie-Anlagen verbrauchen viel Strom. Ohne EEG-Ausnahme ist dieser laut BASF zu teuer. Der Konzern hat mittlerweile ein Investment in den Staaten im Visier. Quelle: dpa

Dem Chemiekonzern BASF drohen Millionenkosten, falls die Befreiung von der Ökostrom-Umlage abgeschafft wird. „Ein Wegfall sämtlicher EEG-Ausnahmeregelungen hätte für den Standort Ludwigshafen eine Mehrbelastung von jährlich mehr als 300 Millionen Euro zur Folge“, sagte ein BASF-Sprecher der „WirtschaftsWoche“. Das Chemiewerk ist einer der größten Stromverbraucher der Republik und bisher von der Umlage befreit.

Auch wegen der Entlastungen für die Industrie müssen die Verbraucher immer höhere Kosten für die Förderung des Ökostroms tragen. Im kommenden Jahr erhöht sich die EEG-Umlage um knapp einen Cent auf 6,24 Cent je Kilowattstunde – ein Durchschnittshaushalt mit einem Jahresverbrauch von 3500 Kilowattstunden wird 2014 etwa 40 Euro mehr als bislang zahlen. Union und SPD wollen bis Ostern 2014 eine Reform der Ökostrom-Förderung vorlegen. Die SPD dringt darauf, dass die Industrie einen höheren Teil der Hilfen schultert. Die Zahl der begünstigten Betriebe soll von 2300 in diesem Jahr auf knapp 1000 verringert werden.

BASF-Chef Kurt Bock hatte kürzlich erklärt, weitere Investitionsmöglichkeiten in den USA zu prüfen, wo die Energiepreise auch dank des Schiefergas-Booms deutlich niedriger sind als Deutschland. „Wenn wir die selben Verhältnisse in Ludwigshafen hätten, dann hätten wir eine Ergebnisverbesserung von weit über eine halbe Milliarde Euro“, sagte Bock bei der Vorlage der Quartalszahlen am 25. Oktober.

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