Beiersdorf Das neue Gesicht des Nivea-Konzerns

Stefan F. Heidenreich, bisher Chef des Marmeladenkonzerns Hero aus der Schweiz, soll dem schwächelnden Nivea-Hersteller Beiersdorf wieder zu altem Glanz verhelfen.

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Stefan F. Heidenreich Quelle: Pressebild

„Einzigartige Wohnlagen und Geborgenheit finden im schönsten Voralpental der Schweiz. Auf der Sonnenseite des Lebens wohnen.“ So preist sich die kleine 5500-Seelen-Gemeinde Oberägeri im Kanton Zug in der Zentralschweiz auf ihrer Homepage an. Ihr prominentester Bewohner seit Jahren: Stefan F. Heidenreich. Auf das „F“ – es steht für Fritz – legt der 49-jährige Deutsche, der auch Schweizer Staatsbürger ist, großen Wert. Und wahrt damit bei seinem neuen Arbeitgeber Beiersdorf die Tradition des bepunkteten zweiten Vornamens. Heidenreich tritt die Nachfolge von Thomas B. Quaas an, der bei der Hauptversammlung im April ohne zweijährige Karenzzeit in den Aufsichtsrat des Hamburger Dax-Konzerns gewählt werden soll.

Von Januar an wird Heidenreich Vorstandsmitglied des Nivea- und Tesa-Produzenten, in diesen Monaten wolle er „lernen, lernen, lernen“, sagt er im Beiersdorf-Mitarbeitermagazin „Face to Face“. Ende April übernimmt er dann den Chefposten. Heidenreich kommt vom Schweizer Babynahrungs- und Lebensmittelkonzern Hero, in Deutschland bekannt durch Schwartau-Marmeladen und Corny-Müsliriegel. Seine Aufgabe: einen Konzern drehen, der vor allem unter sinkenden Gewinnen leidet. Beiersdorf wird von den großen internationalen Konkurrenten wie Procter & Gamble und L’Oréal bedrängt. Zugleich stellt der Einzelhandel immer mehr Eigenmarken in die Regale und erhöht so den Preisdruck auf Markenartikler. Das lässt die Margen bröckeln.


Visionen

Mit familiendominierten Unternehmen hat der künftige Beiersdorf-Chef Erfahrung: Sein bisheriger Arbeitgeber Hero mit 1,4 Milliarden Euro Umsatz gehört dem deutschen Unternehmer Arend Oetker. Vor der Übernahme durch Oetker war Hero ein Sanierungsfall. 2007 sagte Heidenreich in einem Referat, Hero habe dramatische Veränderungen „sowohl in Bezug auf das Portfolio als auch in Bezug auf die Gesellschafterstruktur“ durchlaufen. Der Erfolg sei durch die private Besitzstruktur und schlanke Strukturen begründet. Auch Beiersdorf ist familiengeprägt. Die Tchibo-Eigner Michael und Wolfgang Herz haben sich 2003 die Mehrheit an dem Nivea-Hersteller mit 18 000 Mitarbeitern und sechs Milliarden Euro Umsatz gesichert. Heidenreichs neuer Arbeitgeber schrumpft sich seit gut einem Jahr gesund. Er selbst traut sich zu, das Restrukturierungsprogramm voranzutreiben. Die Verkündung von 1000 Stellenstreichungen hat ihm Vorgänger Quaas schon abgenommen.

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