Beiersdorf Nivea-Konzern macht deutlich weniger Gewinn

Umstrukturierungen und das defizitäre China-Geschäft lassen den Beiersdorf-Überschuss 2011 auf 259 Millionen Euro schrumpfen. Im laufenden Jahr will der Nivea-Konzern zu Henkel und Unilever aufschließen.

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Bekanntestes Produkt aus dem Haus Beiersdorf: die Nivea-Creme. Quelle: dpa

Hamburg Beiersdorf wird nach dem Umbau seiner Kosmetiksparte wohl erst 2013 wieder glänzen. Im laufenden Jahr will der Dax-Konzern, der zuletzt hinter Rivalen wie Henkel und Unilever hinterhinkte, im Kerngeschäft zunächst zur Konkurrenz aufschließen und danach in neuer Schönheit erstrahlen, wie der Vorstand am Donnerstag bei der Präsentation der Bilanz 2011 in Aussicht stellte. In der Zwischenzeit soll eine stabile Dividende von 70 Cent je Aktie die Sorgenfalten auf der Stirn der Aktionäre glätten: 2011 ging der Jahresüberschuss wegen der Belastungen durch den Umbau und Abschreibungen auf das defizitäre Chinageschäft um mehr als ein Fünftel auf 259 Millionen Euro zurück.

Beiersdorf hatte im November den Abbau von weltweit 1000 Stellen angekündigt und will sein Kosmetikgeschäft mit Marken wie Nivea, Eucerin und Labello künftig stärker regional führen. Davor hatte Beiersdorf Randbereiche und nicht so gut laufende Marken verkauft, um sich auf die Gesichts- und Hautpflege zu konzentrieren. In Europa nahmen die Hamburger ein Fünftel der Produkte aus den Regalen. Die mit der Neuausrichtung verbundenen Kosten von 125 Millionen Euro schlagen zum Teil noch im laufenden Jahr zu Buche.

Hinzu kommen nun die Unsicherheiten durch die Staatsschuldenkrise, die den Konsum in Südeuropa belasten. Deshalb legte das von der Tchibo-Mutter Maxingvest kontrollierte Traditionsunternehmen zu Beginn des Geschäftsjahres keine konkreten Geschäftsziele fest. Der Vorstand kündigte lediglich an, dass Beiersdorf wieder
wachsen wolle: „Für den Konzern soll in den kommenden Jahren das Umsatzwachstum jeweils über dem des Vorjahres liegen.“ Die Rendite (Ebit-Marge) solle 2012 die des Vorjahres von 11,5 Prozent übertreffen. Dabei soll die Kosmetiksparte mit der Marke Nivea an der Spitze den Umsatz im laufenden Jahr wieder im Gleichschritt mit dem Markt steigern und mehr Rendite (2011: 11,4 Prozent) abwerfen. In den folgenden Jahren sei ein Wachstum über dem Markt geplant.

Für die Klebstofftochter Tesa erwartet Beiersdorf ein Umsatzwachstum leicht über dem des gesamten Marktes. Zwar trübe die Schuldenkrise die Aussichten für den
Klebebandmarkt 2012 erheblich, doch stehe Tesa dank Investitionen in neue Produkte und Technologien gut da. Davon werde auch das Betriebsergebnis profitieren. Deutlich klarer zu den Geschäftsaussichten äußerte sich zuletzt der Lebensmittel- und Konsumgüterkonzern Unilever, der sich angesichts der angespannten Wirtschaftslage auf ein schwieriges Geschäft einstellt.

Vor allem in Westeuropa stünden harte Zeiten bevor, hatte der britisch-niederländische Hersteller von Knorr-Suppen und Dove-Körperpflegeprodukten jüngst angekündigt. Beiersdorf mit weltweit zuletzt 18.000 Beschäftigten macht den Großteil seiner Erlöse mit Kosmetikartikeln wie Nivea, Eucerin, Labello und 8x4. Tesa steht für etwa ein Sechstel des Konzernumsatzes von zuletzt 5,6 Milliarden Euro.

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