Biosimilar Boehringer darf Medikament Humira kopieren

Mit einem Umsatz von 16 Milliarden Dollar ist das Arthritismedikament Humira umsatzstärkste Medikament weltweit. Der deutsche Pharmakonzern Boehringer Ingelheim darf davon in den USA nun eine Nachahmerversion verkaufen.

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Boehringer ist der zweitgrößte Pharmakonzern Deutschlands. Quelle: obs

Frankfurt Der Pharmakonzern Boehringer Ingelheim hat in den USA grünes Licht für seine Nachahmerversion des weltweit umsatzstärksten Medikaments erhalten. Boehringer habe von der US-Gesundheitsbehörde FDA die Zulassung seines Mittels Cyltezo erhalten, ein Biosimiliar des Arthritismedikaments Humira, teilte Deutschlands zweitgrößter Pharmakonzern am Dienstag mit. Für Boehringer Ingelheim ist es die bislang erste Zulassung eines Biosimilars – das sind Nachahmerversionen biotechnologisch hergestellter Arzneimittel.

Humira war 2016 mit einem Umsatz von gut 16 Milliarden Dollar das weltweit umsatzstärkste Medikament. Dem amerikanischen Originalhersteller Abbvie hat es im vergangenen Jahr rund 63 Prozent seines Gesamtumsatzes eingebracht. Mit ihm befindet sich Boehringer Ingelheim allerdings im Patentstreit und kann nach Angaben einer Sprecherin seine Nachahmerversion so lange auch nicht auf den Markt bringen. Zu den Details des Patentstreits wollte sich Boehringer nicht äußern.

In den USA hat bereits der US-Biotechkonzern Amgen eine Zulassung seiner Humira-Kopie erhalten. In Europa bekam bereits ein Gemeinschaftsunternehmen von Biogen und Samsung Biologics grünes Licht. Die Konkurrenz befindet sich aber ebenso wie Boehringer noch im Patentstreit mit Abbvie.

In der EU erhofft sich der Familienkonzern aus Ingelheim noch in diesem Jahr grünes Licht für Cyltezo. Neben dem Mittel hat Boehringer noch eine Nachahmerversion des Krebsmittels Avastin von Roche in der klinischen Entwicklung.

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