Bosch Deutscher Konzern setzt auf Afrikas Bergbausektor

Stromausfälle gehören in Afrika zum Alltag. Die Engpässe machen auch den Unternehmen Probleme. Dennoch investiert Bosch intensiv auf dem Kontinent, jetzt auch im Bergbausektor.

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Bosch will sich stärker auf dem afrikanischen Bergbausektor engagieren. Quelle: dpa

Kapstadt Bosch will verstärkt in Afrika investieren und im Bergbausektor Fuß fassen. Der Zulieferer von Industrietechnik und Dienstleistungen wolle in 24 Ländern des Kontinents im Bergbau tätig werden, sagte Michael Kloss, der Geschäftsführer von Bosch südlich der Sahara, auf der Bergbaukonferenz Mining Indaba. Die mit 7000 Teilnehmern weltweit größte Konferenz der Bergbauindustrie hat am Montag im südafrikanischen Kapstadt begonnen. Aktuell hat Bosch zehn Standorte in Afrika, dort konzentriert sich das Unternehmen vor allem auf die Bereiche Automobil, Prüftechnik und Sicherheit.

Investitionen in Angola, Nigeria, Mosambik, Kongo, Äthiopien und Sambia stünden bei Bosch ganz oben auf der Liste, so Kloss. Eine der größten Hürden für ausländische Investoren in Afrika bleiben die schlecht ausgebauten Elektrizitätssysteme und die damit verbundenen Ausfälle, die Wirtschaftswachstum bremsen und Profite schmälern.

„Die Stromversorgung ist ganz klar eine große Herausforderung. Daraus ergeben sich auch Standortnachteile“, sagte Kloss. In Südafrika, derzeit der Hauptsitz von Bosch in Afrika, hätten sich Stromausfälle im vergangenen Jahr auf mehrere Wochen summiert und die Produktion spürbar gesenkt.

Rund 70 Prozent der rund eine Milliarde Menschen in Afrika südlich der Sahara fehlt eine regelmäßige Stromversorgung. Die totale Stromerzeugungskapazität des Kontinents liegt nach Angaben der Afrikanischen Entwicklungsbank bei knapp 150 Gigawatt – südlich der Sahara sind es insgesamt sogar nur gut 90 Gigawatt. Aufgrund schlechter Wartung, beschädigter Leitungen, Kraftstoffmangel und Diebstahl ist die Energiemenge, die tatsächlich zur Verfügung steht, sogar noch geringer, meinen Experten.

Für Unternehmen wie Bosch ist daher klar: sie müssen in Afrika ihre eigene Energieversorgung aufbauen, um beständige Produktion gewährleisten zu können, hauptsächlich mit Hilfe von Generatoren. Das sei nicht nur teuer, sondern auch wenig umweltfreundlich, sagte Kloss. „Wir suchen kontinuierlich nach nachhaltigen Lösungen, um energieeffizient herzustellen“, sagt der Geschäftsführer.

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