Braas Monier Höhere Dividende soll Übernahme verhindern

Mit einer Dividendensteigerung will Braas Monier bei seinen Aktionären punkten – und so eine Übernahme durch Standard Industries verhindern. Pro Aktie sollen im laufenden Geschäftsjahr 70 Cent ausgeschüttet werden.

  • Teilen per:
  • Teilen per:
Eine Dividendensteigerung soll die Übernahme des Dachpfannenherstellers verhindern. Quelle: Monier Braas GmbH

Frankfurt Der Dachpfannen-Hersteller Braas Monier versucht bei seinen Aktionären im Kampf gegen eine feindliche Übernahme mit einer kräftigen Dividendensteigerung zu punkten. Eine Anhebung der Ausschüttung auf 70 von 40 Cent je Aktie für das laufende Geschäftsjahr soll die Braas-Anteilseigner davon abhalten, dem US-Rivalen Standard Industries ihre Aktien anzudienen.

Das Unternehmen aus Oberursel bei Frankfurt wolle künftig grundsätzlich mehr ausschütten – 30 bis 50 Prozent des bereinigten Mittelzuflusses (Cash-flow). „Das ist auf Dauer tragbar“, stellte Finanzchef Matthew Russell am Freitag klar. Braas habe trotzdem Geld für ergänzende Zukäufe übrig.

Das Familienunternehmen Standard Industries bietet 25 Euro je Braas-Aktie und hat schon fast 40 Prozent der Anteilscheine sicher. Der ausstiegswillige Ex-Mehrheitseigentümer Monier, hinter dem sich Finanzinvestoren wie Apollo, TowerBrook und York Capital verbergen, hat den Amerikanern seine Anteile angedient. Die Braas-Aktie legte am Freitag leicht auf 26,33 Euro zu.

Das Management hält die Offerte für zu niedrig. „Wir wären offen für Diskussionen, aber das Einstiegsniveau dafür müsste ein ganz anderes sein“, sagte Vorstandschef Pierre-Marie De Leener. Auf eine Zahl will er sich nicht festlegen. Standard habe aber für den dänischen Flachdach-Spezialisten Icopal im Vergleich zu dessen Renditen weit mehr geboten als für Braas. Die Offerte von Standard Industries läuft bis 23. Dezember. Auf eine Mindest-Annahmequote haben sich die Amerikaner dabei nicht festgelegt. „Ich glaube nicht, dass sie für 25 Euro viele Aktien als Weihnachtsgeschenk bekommen“, sagte De Leener. „Wir haben viel Zuspruch von unseren Aktionären erhalten.“

Die Umsatzprognose nahm Braas Monier am Freitag zum zweiten Mal in diesem Jahr zurück. Nun wird nur noch ein Umsatz auf dem Vorjahresniveau von 1,26 Milliarden Euro erwartet. Bisher hatte sich Braas noch einen Zuwachs von einem Prozent zugetraut. Nach neun Monaten stand ein Minus von einem Prozent zu Buche. Das britische EU-Ausstiegsvotum habe zwar geringere Folgen gehabt als befürchtet. „Aber Italien ist in diesem Jahr eine große Enttäuschung“, sagte De Leener.

Das operative Ergebnis (Ebitda) soll trotzdem leicht zulegen – 2015 lag es bei 196,8 Millionen Euro. Bis Ende September stagnierte es bei 145,2 Millionen. Für 2017 plant Finanzchef Russell wieder mit einem Umsatzzuwachs, auch ohne weitere Zukäufe.

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%