Chemiekonzern Lanxess sieht sich nach Milliardenzukauf voll auf Kurs

Mit viel Schwung schließt Lanxess das zweite Quartal ab. Der Umsatz legt dank Chemtura-Übernahme um fast 30 Prozent zu. Trotz erwartetem Abflauen im zweiten Halbjahr bleibt das Jahresziel „Rekordergebnis“ fest im Blick.

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Der Spezialchemiekonzern peilt wie bisher für das Gesamtjahr inklusive des Zukaufs von Chemtura ein bereinigtes Betriebsergebnis zwischen 1,225 und 1,3 Milliarden Euro an. Quelle: dpa

Frankfurt Die Übernahme des US-Rivalen Chemtura und höhere Verkaufspreise sorgen beim Kölner Chemiekonzern Lanxess für viel Schwung. „Die neu erworbenen Chemtura-Geschäfte leisten bereits einen signifikanten Ergebnisbeitrag und auch die übrigen Bereiche unseres Spezialchemie-Portfolios entwickeln sich positiv“, sagte Vorstandschef Matthias Zachert am Donnerstag zur Vorlage des Berichts zum zweiten Quartal. „Insgesamt sind wir voll auf Kurs und rechnen für das Gesamtjahr nach wie vor mit einem Rekordergebnis.“ Die Dynamik werde im zweiten Halbjahr aber etwas schwächer sein. Im zweiten Quartal übertraf Lanxess die Erwartungen von Analysten.

Lanxess setzte von April bis Juni 2,52 Milliarden Euro um – ein Zuwachs von fast 30 Prozent binnen Jahresfrist. Der bereinigte Betriebsgewinn (Ebitda) kletterte um ein Viertel auf 367 Millionen Euro. Analysten hatten mit einem Umsatz von 2,48 Milliarden Euro und mit einem bereinigten operativen Ergebnis von 361 Millionen Euro gerechnet. Ein Wermutstropfen war allerdings der Nettogewinn: Er brach um 96 Prozent auf drei Millionen Euro ein. Neben Aufwendungen im Zusammenhang mit der Chemtura-Übernahme zehrten Kosten für die geplante Schließung der Chromchemikalien-Produktion im argentinischen Zarate am Gewinn.

Konzernchef Zachert peilt wie bisher für das Gesamtjahr inklusive des Zukaufs von Chemtura ein bereinigtes Betriebsergebnis zwischen 1,225 und 1,3 Milliarden Euro an. Es wäre ein Rekord nach dem bislang höchsten operativen Ergebnis im Jahr 2012 mit rund 1,2 Milliarden Euro. Lanxess hatte Ende April die rund 2,4 Milliarden Euro schwere Übernahme des US-Rivalen Chemtura abgeschlossen. Für die 2005 von Bayer abgespaltene Gesellschaft war dies der bislang größte Zukauf.

Weiterhin schwierig bleibt für Lanxess das Kautschukgeschäft, das zuletzt mit Überkapazitäten kämpfte. Das bereinigte Ergebnis (Ebitda) der Sparte Arlanxeo ging im zweiten Quartal wegen gestiegener Energiekosten um drei Prozent auf 92 Millionen Euro zurück. Lanxess hatte 2015 sein eigenes Geschäft mit synthetischem Kautschuk in das Gemeinschaftsunternehmen Arlanxeo mit dem saudischen Ölgiganten Saudi Aramco eingebracht. Beide Unternehmen halten jeweils die Hälfte der Anteile.

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