Coherent greift nach Rofin-Sinar Deutscher Laser-Hersteller wird amerikanisch

Rofin-Sinar beliefert die Industrie mit Lasern zum Schneiden, Schweißen oder Beschriften – und hat damit das Interesse eines US-Konkurrenten geweckt. Nun gibt es ein Übernahmeangebot über mehr als 800 Millionen Euro.

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„Coherent und Rofin-Sinar ergänzen sich technologisch und geografisch perfekt.“ Quelle: dpa

Frankfurt Der deutsch-amerikanische Laser-Hersteller Rofin-Sinar soll an den US-Konkurrenten Coherent verkauft werden. Coherent bietet 942 Millionen Dollar (838 Millionen Euro) für das aus Hamburg stammende Unternehmen, wie Coherent und Rofin-Sinar in der Nacht zum Donnerstag mitteilten.

Der Preis liegt mit 32,50 Dollar (28,91 Euro) je Aktie um rund 40 Prozent über dem Xetra-Schlusskurs der Rofin-Sinar-Aktie. Die Gremien beider Firmen seien sich einig. Einige Aktionäre hoffen allerdings noch auf ein besseres Angebot: Nachbörslich stieg die Rofin-Sinar-Aktie an der New Yorker Nasdaq auf 33 Dollar. In Frankfurt stieg das Papier am Donnerstag auf 28 Euro.

„Coherent und Rofin-Sinar ergänzen sich technologisch und geografisch perfekt“, sagte Rofin-Chef Thomas Merk. Rofin-Sinar beliefert die Industrie mit Lasern zum Schneiden, Schweißen, Beschriften und zur Oberflächenbearbeitung. Coherent erwartet, dass sich die Übernahme vom ersten Tag an auszahlt. Binnen 18 bis 24 Monaten ließen sich dadurch Einsparungen von rund 30 Millionen Dollar erwirtschaften.

Coherent ist mit einem Umsatz von 802,5 Millionen Dollar im Geschäftsjahr 2014/15 ein gutes Stück größer als Rofin-Sinar, die zur gleichen Zeit auf 519,6 Millionen Dollar kam. Auch beim Gewinn hatte Coherent mit 76,4 Millionen Dollar gegenüber 41,3 Millionen Dollar die Nase vorn.

Rofin-Sinar hatte sich in den vergangenen Wochen mit dem aktivistischen Investor Silver Arrow auseinandersetzen müssen. Er drängte in den Verwaltungsrat und wollte dafür die Hauptversammlung nutzen, die am Donnerstag am Firmensitz in Plymouth (US-Bundesstaat Michigan) stattfinden sollte.

Nach der Fusionsvereinbarung wurde das Aktionärstreffen aber verschoben, weil die Anteilseigner dort nun über den Verkauf an Coherent abstimmen sollen. Im Zuge seiner Kampagne machte Silver Arrow einen Fall von Veruntreuung in Millionenhöhe bei Rofin-Sinar in Großbritannien öffentlich. Das Unternehmen bezeichnete den Fall als „unbedeutend“.

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