Coronavirus „Unsere Bilanz ist stabil, es gibt keinen Anlass zur Sorge“

Ist Continental für Corona gerüstet? Quelle: dpa

Continental-Chef Elmar Degenhart hat sich anlässlich der Coronakrise mit einer Videobotschaft an die Belegschaft gewandt und dazu aufgerufen, die Verhaltensregeln des Managements sowie der Behörden einzuhalten.

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„Das Virus kennt keine Grenzen, wir müssen die Situation sehr ernst nehmen“, sagte Continental-Chef Elmar Degenhart in einer 17-minütigen Videobotschaft an die Belegschaft. Auch jüngere Mitarbeiter hätten keine Garantie dafür, dass sie nicht ernsthaft erkranken könnten. Er zähle auf die Rücksichtnahme der Mitarbeiter und auch deren Mitwirkung – das sei jetzt „absolut erforderlich“. „Verhalten Sie sich verantwortungsvoll, beachten Sie die Maßnahmen, die von uns und den Behörden angeordnet werden“, sagte Degenhart in dem Video.

Denn auf seiner Prioritätenliste stehe die Gesundheit der Mitarbeiter „ganz oben“. In den Werken fahre man unter anderem deswegen gerade die Produktion zurück, an „vielen Standorten bis auf Null“. Damit sich möglichst wenige Mitarbeiter treffen, führe man die Übergabe nach einer Schicht nicht mehr physisch durch, Schichten würden sich nicht mehr überlappen, so Degenhart. Viele Kantinen bei Continental sind mittlerweile geschlossen, wo noch geöffnet ist, hat man den Abstand zwischen den Stühlen vergrößert. Schwangeren und Mitarbeitern mit Vorerkrankungen bietet Continental in Absprache mit den Ärzteteams die Möglichkeit, zuhause zu bleiben. Jeder der kann, ist im Homeoffice. Und auch der Vorstand selbst hat sich aufgeteilt: Damit er arbeitsfähig bleibt und bei einem Corona-Fall nicht gleich alle infiziert sind, sind physische Treffen jetzt tabu. Ein Teil des Vorstandes arbeitet deshalb in Hannover, ein anderer in Frankfurt und ein weiterer in Regensburg.

Die Pandemie an sich bezeichnete Degenhart als eine „richtige Krise“, die Continental und seine Kunden „mit voller Wucht“ treffe. Doch laut Degenhart müssten sich die Mitarbeiter jetzt keine Sorgen um die Stabilität von Continental machen. Kein Mitarbeiter müsse beunruhigt sein. „Unsere Bilanz ist stabil, es gibt keinen Anlass zur Sorge“, sagte er mit ruhiger Stimme. Conti sei um Klassen besser aufgestellt als 2009 und könne die jetzige „Krise überstehen, ohne in Probleme zu kommen“. In dem Video, welches die WirtschaftsWoche einsehen konnte, hob Degenhart auch das acht Milliarden Euro schwere Liquiditätspolster von Continental, sowie eine Eigenkapitalquote von knapp 40 Prozent hervor.

Zugleich appellierte er an die Mitarbeiter, „alles zu tun, um unseren Cash-Flow im positiven Bereich zu halten“. Dazu werde Continental Investitionen zurückfahren und das Working Capital optimieren. „Natürlich ist es am schwierigsten, unser Gewinnniveau in einem einigermaßen akzeptablen Bereich zu halten“, sagte der Vorstandschef. Jeder Mitarbeiter könne aber dazu beitragen, „dass wir in dieser schwierigen Situation auf einem vernünftigen, finanziellen Performance-Niveau bleiben“.

Mehr zum Thema: Der Coronaschock verschärft den Überlebenskampf der Autozulieferer. Banken sind nervös, Investoren vorsichtig, und die Autohersteller üben massiven Druck auf ihre Lieferanten aus – und manchmal gar auf deren Insolvenzverwalter.

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