Deutsche Bahn Mit künstlicher DNA gegen Kabel-Klau

Metalldiebstahl wird mit steigenden Rohstoffpreisen attraktiver. Vor allem die Deutsche Bahn leidet darunter und geht mit High-tech gegen Kabeldiebe vor.

  • Teilen per:
  • Teilen per:

Sie stehlen unter Lebensgefahr. Doch vorbeirauschende Züge und 15.000 Volt, die durch die Oberleitung fließen, halten Metalldiebe von Bahnstrecken nicht ab. Steigende Rohstoffpreise locken sie immer wieder an die Gleise, wo sie Kabel mit den begehrten Metallen entwenden – zum Leid der Deutschen Bahn.

Vergangenes Jahr entstand dem Unternehmen bis zum September dadurch ein Schaden von elf Millionen Euro. 2010 waren es noch 5,8 Millionen. Die Personalkosten für Ermittlungen und Reparaturen und Schäden durch Zugausfälle sind da gar nicht erst eingerechnet.

Bahn-DNA überführt Täter

Die Deutsche Bahn geht deshalb mit High-tech gegen die Diebe vor. "Wir markieren Kabel oder andere Metallteile mit künstlicher DNA, damit sie sich leichter als Diebesgut identifizieren lassen", sagt Gerd Neubeck, Leiter der Konzernsicherheit der Bahn. "Der Weiterverkauf gestohlener Kabel wird damit unmöglich, denn auf dem Schrottplatz können wir jederzeit die Täter ermitteln."

In der künstlich hergestellten DNA verbirgt sich ein Code, der das Diebesgut als Eigentum der Deutschen Bahn ausweist. Die DNA ist für das bloße Auge nicht sichtbar und lässt sich nur mit UV-Licht nachweisen. Die Bahn besprüht ihre Kabel mit den begehrten Metallen sowohl außen als auch unterhalb der Isolierschicht mit der Substanz.

Inhalt
Artikel auf einer Seite lesen
© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%