Dialysetochter FMC steigert Gewinn Fresenius auf Rekordjagd

Der Medizinkonzern Fresenius hat 2016 zugelegt und ein weiteres Rekordjahr ausgewiesen. Besonders gut lief es bei der ebenfalls im Dax notierten Dialyse-Tochter Fresenius Medical Care (FMC).

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Die Fresenius-Zentrale Quelle: dpa

Der Gesundheitskonzern Fresenius hat den 13. Rekordgewinn in Folge eingefahren. Der um Sondereffekte bereinigte Überschuss kletterte im vergangenen Jahr um zwölf Prozent auf 1,6 Milliarden Euro. Dazu trug vor allem die Dialysetochter FMC bei, die ihren Gewinn nach drei schwierigen Jahren deutlich ausbauen konnte. Bis Ende des Jahrzehnts stellte der seit Sommer amtierende Vorstandschef Stephan Sturm weitere Zuwächse in Aussicht. "Unsere Aussichten sind glänzend und so wollen wir in den nächsten Jahren mit hohem Tempo weiter wachsen."

Der langjährige Finanzvorstand hatte im Juli 2016 die Nachfolge von Ulf Mark Schneider angetreten, der die Leitung des Schweizer Lebensmittelkonzerns Nestle übernommen hat. Gut zwei Monate später tütete der ehemalige Investmentbanker dann die Übernahme des spanischen Klinikbetreibers Quironsalud für 5,8 Milliarden Euro ein - der größte Zukauf in der Geschichte von Fresenius.

Vor diesem Hintergrund gab Sturm nun neue mittelfristige Ziele aus. Der Gewinn soll bis 2020 auf 2,4 bis 2,7 Milliarden Euro steigen, der Umsatz auf 43 bis 47 Milliarden Euro. Mögliche Großübernahmen sind dabei nicht berücksichtigt. Im vergangenen Jahr waren die Erlöse um fünf Prozent auf gut 29 Milliarden Euro geklettert. Die Aktionäre des hessischen Unternehmens dürfen sich dank der Zuwächse auf die 24. Dividendenerhöhung in Folge freuen: Sie sollen für 2016 0,62 Euro je Aktie erhalten nach 0,55 Euro im Jahr davor.

Hauptverantwortlich für das Wachstum im vergangenen Jahr war die Dialysetochter FMC, bei der es nach drei Jahren mit rückläufigen Gewinnen wieder bergauf geht. Der Überschuss stieg um gut ein Fünftel auf 1,24 Milliarden Dollar. Kürzungen im US-Gesundheitssystem hatten dem weltgrößten Dialysekonzern zuvor lange zu schaffen gemacht, worauf FMC-Chef Rice Powell unter anderem mit einem Sparprogramm reagierte. Zudem baute Powell das Versorgungsgeschäft rund um die Dialyse (Care Coordination) kräftig aus.

Die Krankenhaussparte Helios machte im vergangenen Jahr ebenfalls mehr Gewinn. Der erfolgsverwöhnte Geschäftsbereich Kabi, der auf flüssige Nachahmermedikamente spezialisiert ist, verzeichnete dagegen einen Ergebnisrückgang. Dies ist unter anderem auf Produktionsunterbrechungen in zwei US-Werken wegen Renovierungsarbeiten zurückzuführen. Zudem profitierte Kabi nicht mehr so stark von Lieferengpässen der Konkurrenz wie in den Vorjahren. 2017 will die Sparte ihren Betriebsgewinn (Ebit) währungsbereinigt jedoch wieder um fünf bis sieben Prozent ausbauen. Konzernweit soll der Umsatz von Fresenius währungsbereinigt um 15 bis 17 Prozent zulegen, der Gewinn sogar um 17 bis 20 Prozent.

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