Diesel-Affäre Umweltbehörde lehnt VWs Rückrufplan ab

Volkswagens Odyssee nimmt kein Ende: In den USA hat nun die kalifornische Umweltbehörde Carb den Rückrufplan für die Diesel-Fahrzeuge mit Drei-Liter-Motoren abgelehnt. Er sei unvollständig und habe erhebliche Defizite.

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Ein VW-Logo zeichnet sich hinter einer Fahne der Vereinigten Staaten von Amerika (USA) ab. Quelle: dpa

Herber Rückschlag für Volkswagen in den USA. Die kalifornische Umweltbehörde Carb hat in der Nacht zum Donnerstag den Rückrufplan für die Diesel-Fahrzeuge mit Drei-Liter-Motoren abgelehnt. Das sind rund 80.000 Autos der Marken VW, Audi und Porsche, die im November in einem zweiten Schwung mit in den Diesel-Skandal gezogen wurden.

Die VW-Tochter Audi hatte den Motor entwickelt, der in allen drei Marken eingebaut wurde. Der im Februar eingereichte Rückrufplan sei jedoch „unvollständig und mit erheblichen Defiziten“ versehen, heißt es in einem Schreiben der kalifornischen Umweltbehörde.

Die US-Umweltbehörde EPA in Washington stimmte der Einschätzung der Schwesterbehörde in einer separaten Mitteilung zu. „VW hat für die Drei-Liter-Diesel keinen zustimmbaren Rückrufplan vorgelegt“, hieß es. Auch nachdem der Rückrufplan eingereicht wurde, habe der Autobauer noch wichtige Informationen nachgereicht, zuletzt im Juni, wie in dem Schreiben geschildert wird.

Wie VW im ersten Quartal abgeschnitten hat

Carb und der Umweltbehörde EPA zufolge sollen in den Motoren Hilfsgeräte zur Emissionskontrolle eingebaut worden sein, die nicht ordnungsgemäß angemeldet wurden. Die Behörden seien zu dem Schluss gekommen, dass einige dieser Hilfsgeräte als Schummelsoftware, sogenannte Defeat Devices, anzusehen seien.

Volkswagen hatte im September bereits zugegeben, Schummelprogramme in fast 500.000 Diesel-Autos mit Zwei-Liter-Motoren eingebaut zu haben. Erst Ende Juni hat VW in den USA eine Teileinigung mit dem Justizministerium und den Umweltbehörden erzielt. Das könnte den Konzern bis zu 15 Milliarden Dollar kosten.

Eine VW-Sprecherin teilte mit, der Konzern würde weiterhin eng mit den Behörden zusammenarbeiten, um die für die Drei-Liter-Fahrzeuge so schnell wie möglich eine Lösung zu finden.

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