Dieselskandal Staatsanwaltschaft leitet Bußgeldverfahren gegen Audi AG ein

Erst ein Strafverfahren gegen Mitarbeiter, dann ein Bußgeldverfahren gegen Vorstandsmitglieder und jetzt noch ein Bußgeldverfahren gegen die Audi AG: Die Staatsanwaltschaft lässt beim Autobauer derzeit nicht locker.

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Hintergrund der Ermittlungen ist die von Volkswagen und seiner Oberklasse-Tochter zugegebene millionenfache Manipulation von Dieselmotoren zur Schönung der Abgaswerte. Quelle: dpa

München Im Dieselskandal prüft die Staatsanwaltschaft München ein millionenschweres Bußgeld gegen Audi. Neben dem bekannten Strafverfahren gegen mehrere Mitarbeiter und einem Bußgeldverfahren gegen Vorstandsmitglieder sei auch ein Bußgeldverfahren gegen die Audi AG selbst eingeleitet worden, sagte eine Behördensprecherin am Montag.

Nach dem Gesetz kann die Justiz ein Unternehmen zu einer Geldbuße von bis zu zehn Millionen Euro verdonnern – oder Gewinne in noch größerer Höhe abschöpfen, wenn seine Manager gegen Gesetze verstoßen haben.

In den Korruptionsskandalen bei Siemens und MAN hatten die Ermittler den Konzernen bereits empfindliche Zahlungen auferlegt. Audi erklärte, das Unternehmen sei über das Verfahren informiert und arbeite konstruktiv mit den Ermittlern zusammen. Dass die Diesel-Ermittlungen sich nun auch gegen Audi als Unternehmen richten, hatte zuerst die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet.

Hintergrund der Ermittlungen ist die von Volkswagen und seiner Oberklasse-Tochter zugegebene millionenfache Manipulation von Dieselmotoren zur Schönung der Abgaswerte. Die Münchner Strafverfolger ermitteln seit längerem gegen Audi-Verantwortliche wegen Betrugsverdachts und möglicher verbotener Werbung. Ein Ex-Mitarbeiter sitzt seit Anfang Juli in Untersuchungshaft.

In der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass die Ermittler auch den Vorstand von Audi ins Visier nehmen. Im Kreise aktueller und ehemaliger Vorstandsmitglieder ermitteln die Strafverfolger gegen Unbekannt wegen möglicher Verletzung der Aufsichtspflicht. Konkrete Vorstände seien nicht beschuldigt, sagte eine Behördensprecherin am Montag.

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