Dokument im Wortlaut Kleinfelds vergifteter Brief an Paul Singer

Ein Brief hat das Ende von Klaus Kleinfeld als Chef des Stahlkonzerns Arconic eingeleitet. Nun wurde das Dokument veröffentlicht – hier eine Übersetzung von Kleinfelds Schreibens an Elliott-Chef Paul Singer im Wortlaut.

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Der Hedgefonds Elliott hat die Briefkorrespondenz um Paul Singer und Klaus Kleinfeld veröffentlicht.

Sehr geehrter Mr. Singer,
in den vergangenen 18 Monaten hatten wir das grenzenlose Vergnügen, zu verschiedenen Anlässen die ungeteilte Aufmerksamkeit der unterschiedlichsten Vertreter Ihres in jeder Hinsicht bemerkenswerten Unternehmens genießen zu können. Zu meinem Bedauern hatte ich bisher allerdings nicht das Vergnügen, Sie persönlich kennenzulernen. Mehr als einmal habe ich mich gefragt, was für ein besonderer Mensch der Gründer eines solchen Unternehmens wohl sein muss.

Sehr zu meiner Freude erfuhr ich aus Berlin, dass Sie ein phänomenaler Fußball-Enthusiast sein müssen. Es gibt zahlreiche Leute, die sie 2006 während und nach den Spielen, die Sie besucht haben, in Berlin begleiteten und sich lebhaft an diese offenkundig bemerkenswerte Zeit erinnern; tatsächlich sehe ich großes Potenzial, dass das nachhaltig zur Legende werden könnte. Wie Sie Ihre Fußballbegeisterung und die „tolle Zeit“ in Berlin gefeiert haben – ohne Zweifel unvergesslich – hat tiefen Eindruck bei diesen Leuten hinterlassen.

Als Zeichen meiner Anerkennung für diese „andere Seite“ an Ihnen, die ich kennenlernen durfte, erlaube ich mir Ihnen ein kleines Souvenir zu übersenden, was manch „lebhafte (hoffentlich positive) Erinnerung“ wiederbringen könnte: Den offiziellen Spielball der Fifa Weltmeisterschaft 2006 („Teamgeist“ genannt, im Englischen „Team spirit“). Ich fühlte mich geehrt, fänden Sie dafür einen angemessenen Platz in Ihrem Regal für Erinnerungsstücke.

Mit freundlichen Grüßen,

Klaus Kleinfeld

PS: Falls ich den Kopfschmuck eines amerikanischen Ureinwohners finde, werde ich Ihnen diesen ebenfalls als wesentlichen Teil dieser Erinnerung zuschicken. Und nebenbei: „Singing in the rain“ ist in der Tat ein wundervoller Klassiker – auch wenn ich nie versucht habe, ihn in einem Springbrunnen zu singen.

Das englische Original können Sie hier nachlesen. Die Anführungszeichen sind der Vorlage entnommen.

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