E-Auto-Offensive geplant BMW bringt zwölf Elektro-Autos bis 2025

Tesla hat 400.000 Vorbestellungen für sein Einstiegs-E-Auto Model 3, und BMW hat bislang nur den i3. Das soll sich ändern. Konzernchef Krüger kündigt neben der vollelektrischen 3er-Limousine nun eine Modelloffensive an.

  • Teilen per:
  • Teilen per:
BMW-Chef Krüger kündigt an, dass BMW bis 2025 mindestens zwölf voll elektrisch betriebene Autos im Markt haben will. „In Zukunft werden wir in der Lage sein, jedes Modell mit jedem beliebigen Antrieb auszustatten“, sagt er. Quelle: dpa

München Der BMW-Konzern wird auf der IAA eine vollelektrische viertürige Limousine im Segment der 3er-Reihe vorstellen. Das kündigte Konzernchef Harald Krüger auf einer Presseverantstaltung am Donnerstag in München an. BMW will damit unter anderem das Model3 des Elektropioniers Tesla kontern, das bereits 400.000 Vorbestellungen hat und seit einigen Wochen produziert wird. Krüger kündigte zudem an, dass BMW bis 2025 mindestens zwölf voll elektrisch betriebene Autos im Markt haben will. „In Zukunft werden wir in der Lage sein, jedes Modell mit jedem beliebigen Antrieb auszustatten“, sagte Krüger.
Die Details des Autos will Krüger kommende Woche in Frankfurt vorstellen. BMW hat in den vergangenen Jahren intensiv an dem „Tesla-Fighter“ gearbeitet. Das Auto soll in hohen Stückzahlen vom Band laufen. Produziert werden soll das Modell auf den bestehenden Fertigungslinien. Den Auftakt soll das Stammwerk in München machen, wo bereits der heutige 3er-BMW gebaut wird.

Wann das Auto genau auf den Markt kommt, ließ Krüger offen. In Konzernkreisen hieß es, das Modell könnte noch vor dem bereits angekündigten „inext“ in Serie gehen, den Krüger für 2021 angepeilt hat. Mit dem „inext“ will BMW ein Oberklassenfahrzeug auf den Markt bringen, das die Fähigkeit zum voll autonomen Fahren hat.
BMW steht wie Daimler und Volkswagen unter Druck, deutlich schneller als bisher Elektroautos auf den Markt zu bringen. Zwar bauen die Münchener seit 2013 den „i3“, doch der Kompaktwagen aus Kohlefaser hat seine Ziele bislang nicht erreicht.

Vor allem das „Model3“ von Tesla droht den Münchenern im Kernsegment der 3er-Reihe die Kundschaft abzujagen. Krüger kündigte daher in München an, die Forschungs- und Entwicklungsausgaben in den kommenden Jahren kräftig zu steigern, um Elektroantriebe und das Autonome Fahren schneller in die Modellpalette einzuführen.

Derzeit haben die Bayern neun Modelle mit Stromantrieb im Programm. Dazu gehört der 2013 auf den Markt gebrachte Kleinwagen i3. Die übrigen sind Hybridmodelle, die auf kurzen Strecken rein elektrisch fahren und für längere Touren mit Verbrennungsmotor.

Die Modellarchitektur werden laut Krüger künftig so gestaltet, dass alle Antriebsvarianten gebaut werden können. Für dieses Jahr habe sich BMW einen Absatz von 100.000 Hybrid- und Elektroautos vorgenommen. Im kommenden Jahr solle es einen bedeutenden Schritt nach vorne gehen. Ein genaues Absatzziel will der BMW-Chef im Herbst nennen. 2020 soll das SUV X3 als Batteriefahrzeug auf den Markt kommen.

VW und Daimler hatten auf der Pariser Automesse vor rund einem Jahr eine Modelloffensive mit Elektroautos angekündigt. Die Wolfsburger Konzern wollen bis 2025 mehr als 30 neue Elektroautos entwickeln und damit ein Viertel ihres Jahresabsatzes bestreiten. Daimler hat sich schon bis 2022 mehr als zehn neue Elektroautos vorgenommen und peilt ebenfalls einen Absatzanteil von bis zu 25 Prozent bis Mitte des nächsten Jahrzehnts an.

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%