Eier-Skandal BASF will Fipronil nicht mehr als Pflanzenschutzmittel verkaufen

Der Chemiekonzern BASF wird Fipronil nicht mehr als Pflanzenschutzmittel verkaufen. Dies habe nichts mit dem aktuellen Eier-Skandal zu tun sondern wirtschaftliche Gründe, so eine Sprecherin.

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Von BASF hergestelltes Fipronil soll weiterhin zum Beispiel in Produkten zur Bekämpfung von Ameisen, Kakerlaken und Termiten eingesetzt werden können. Quelle: dpa

Brüssel Der deutsche Chemiekonzern BASF verzichtet nach eigenen Angaben nur aus wirtschaftlichen Gründen darauf, eine längere EU-Zulassung des im Eier-Skandal in Verruf geratenen Wirkstoffs Fipronil als Pflanzenschutzmittel zu beantragen. Dass BASF die Genehmigung zum 30. September auslaufen lasse, habe nichts mit den Ereignissen der vergangenen Tage zu tun, erklärte eine Sprecherin am Mittwoch.

Von BASF hergestelltes Fipronil werde weiterhin zum Beispiel in Produkten zur Bekämpfung von Ameisen, Kakerlaken und Termiten eingesetzt werden können. „Die auf dem Markt befindlichen Produkte sind für Mensch und Umwelt ungefährlich, sofern man sich strikt an die Gebrauchsanweisung hält“, sagte die Sprecherin.

Die EU-Kommission hatte zuvor bestätigt, dass Fipronil wegen fehlender Unterlagen zur Genehmigung von Anfang Oktober an nicht mehr als Pflanzenschutzmittel verwendet werden darf. In der Landwirtschaft ist das Insektizid bislang noch zur Behandlung von Saatgut zugelassen.

Es darf zum Schutz von Bienenvölkern allerdings nur dann eingesetzt werden, wenn das behandelte Saatgut zur Aussaat im Gewächshaus bestimmt ist oder wenn es sich um das Saatgut von Lauch-, Zwiebel-, Schalotten- und Kohlpflanzen handelt, die bereits vor der Blüte geerntet werden.

Die Verwendung von Fipronil bei Tieren, die Lebensmittel liefern, ist in der EU verboten. Neben der Verwendung als Pflanzenschutzmittel und als Ameisengift ist noch der Einsatz als Tierarzneimittel erlaubt. Es darf beispielsweise auf das Fell von Hunden aufgetragen werden, um diese vor Flöhen, Läusen und Zecken zu schützen.

Der Wirkstoff Fipronil war 1987 vom französischen Chemieunternehmen Rhône-Poulenc entdeckt worden. 2003 erwarb der deutsche BASF-Konzern die Rechte daran.

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