Einigung mit Sammelklägern BMW soll im Airbag-Skandal Milliarden hinblättern

Haben Autohersteller mit defekten Takata-Airbags bewusst Sicherheitsrisiken in Kauf genommen? Die Schuldfrage müssen BMW, Toyota, Mazda und Subaru nicht beantworten, wenn der angepeilte Milliarden-Vergleich durchgeht.

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Washington Im Rechtstreit um defekte Airbags des japanischen Zulieferers Takata haben sich BMW und drei weitere Autobauer in den USA auf einen Vergleich mit Sammelklägern verständigt. BMW, Toyota, Mazda und Subaru wollen zur Beilegung des Verfahrens zusammen 553 Millionen Dollar auf den Tisch legen, wie aus Gerichtsunterlagen vom Donnerstag hervorgeht.

Toyota müsse dabei den größten Teil mit 278,5 Millionen Dollar stemmen. Auf BMW kommen 131 Millionen Dollar zu, auf Mazda 76 Millionen und auf Subaru 68 Millionen Dollar. Betroffen waren 9,2 Millionen Autos von Toyota, 2,6 Millionen von Subaru, 2,3 Millionen von BMW und 1,7 Millionen von Mazda.

Ein Gericht in Florida muss dem Vergleich noch zustimmen. Mit der Einigung ist kein Schuldeingeständnis der Autobauer verbunden.

Honda, Ford und Nissan haben bislang noch keine Einigung mit US-Klägern erzielt. Die Kläger werfen den Autobauern vor, bei den Takata-Airbags bewusst Sicherheitsrisiken in Kauf genommen zu haben.

Die Airbags des japanischen Zulieferers können unter Umständen bei einem Unfall zu stärk auslösen und damit Fahrer und Mitfahrer gefährden. Die Mängel werden für mindestens 16 Todesfälle weltweit verantwortlich gemacht.

Die defekten Airbags führten zur größten Rückrufaktion in der amerikanischen Geschäfte, 42 Millionen Fahrzeuge mussten in die Werkstätten. Die Kunden erhalten nun bis zu 500 Dollar pro Person und bekommen weitere entstandene Kosten erstattet.

Takata bekannte sich im Februar vor Gericht des Betrugs schuldig und stimmte Strafen in Höhe von einer Milliarde Dollar zu. Das Unternehmen muss sich zudem drei Jahre lang unter die Aufsicht eines unabhängigen Prüfers stellen.

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