Energiekonzern Energiewende belastet EWE

Die Energiewende hat gravierende Folgen für das Geschäft der großen Energiekonzerne. Auch EWE, Nummer fünf in Deutschland, spürt den Druck. Der Gewinn ging 2013 zurück. Auch dieses Jahr dürfte es schwierig bleiben.

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Werner Brinker, Vorstandsvorsitzender der EWE AG, blickt bei der Bilanzpressekonferenz besorgt drein. Quelle: dpa

Oldenburg Deutschlands fünftgrößter Versorger EWE rechnet angesichts der schwierigen Umsetzung der Energiewende weiter mit einem hohen Druck in der Branche. 2013 erzielte das Oldenburger Unternehmen mit 57,2 Millionen Euro ein deutlich niedrigeres Ergebnis als im Vorjahr (138,8 Millionen Euro). Wichtigster Grund für den Rückgang seien allerdings steuerliche Sondereffekte durch den Rückzug aus dem risikoreichen Explorations- und Produktionsbereich, erklärte Finanzvorstand Heiko Sanders am Mittwoch bei der Bilanzvorlage.

Dennoch richtet sich EWE auf mögliche Zusatzbelastungen durch die Energiewende ein. „Wir beurteilen das Umfeld der Energiewirtschaft nicht positiv“, sagte Vorstandschef Werner Brinker mit Blick auf die Debatte um die Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes.

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) sank im vergangenen Jahr von 512,7 Millionen Euro (2012) auf 497,9 Millionen Euro. Der Umsatz stieg dagegen vor allem wegen des wachsenden Gasgeschäfts in der Türkei von 8,6 auf 8,9 Milliarden Euro. Die Investitionen wurden 2013 um 74 auf 601 Millionen Euro zurückgefahren. Für das laufende Jahr rechnet EWE mit weiteren 10 bis 20 Prozent Rückgang beim Ebit. Das Unternehmen beschäftigte Ende 2013 etwa 9160 Mitarbeiter, ein Plus von mehr als 100 im Vergleich zum Vorjahr.

Man müsse darauf achten, die Wettbewerbsfähigkeit nicht zu verlieren, mahnte Brinker im Hinblick auf die energiepolitische Diskussion. Daher würden interne Anstrengungen zur Kostensenkung fortgesetzt. Nach der verspäteten Inbetriebnahme des Hochseewindparks Riffgat will sich EWE jetzt auf den Ausbau der Windenergie an Land konzentrieren.

Unzufrieden äußerte sich Brinker über einzelne Rahmenbedingungen. So sei die nun vorgesehene Stichtagsregelung bei der Errichtung von Windenergieanlagen wegen des langen Vorlaufs bei den Investitionen schädlich. Die Regelung sieht vor, dass Anlagen, die nach dem 23. Januar 2014 genehmigt wurden, weniger gefördert werden. Negativ sieht Brinker auch einige Regelungen bei den Entgelten für die Nutzung der Netze. Investitionen ins Stromnetz würden nicht angemessen honoriert.

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