Madrid Der auf dem Heimatmarkt Spanien schwer gebeutelte Energieversorger Iberdrola sucht sein Heil künftig verstärkt im Ausland. Dort sollen milliardenschwere Investitionen dem Konzern ab dem kommenden Jahr wieder zu steigenden Gewinnen verhelfen, wie das Management am Mittwoch ankündigte.
2014 wird demzufolge ein weiteres Jahr der Tränen, in dem die Eingriffe der spanischen Regierung das Ergebnis erneut nach unten drücken. Es soll zugleich aber zum Schuldenabbau genutzt werden.
„Stellen Sie sich vor, wie es uns ginge, wenn es Spanien nicht gäbe" klagte Iberdrola-Chef Ignacio Galan vor Investoren. Die heimischen Versorger leiden unter einer Schieflage im Energiemarkt. Viele haben Schuldenberge angehäuft, weil sie durch Preisregulierungen gezwungen waren, Energie unterhalb der Herstellungskosten zu verkaufen. Staatliche Finanzhilfen für die Branche wurden von der klammen Regierung gekürzt, um den Haushalt zu entlasten.
Vor diesem Hintergrund sieht Galan in einer breiteren internationalen Aufstellung die größten Wachstumschancen für Iberdrola.
Den Großteil der für die drei kommenden Jahre geplanten Investitionen von 9,6 Milliarden Euro will er in Stromnetze und Geschäfte mit erneuerbaren Energien im Ausland stecken. Das soll im nächsten Jahr die Ergebniswende bringen. Der Gewinn soll 2015 und 2016 jeweils vier Prozent zulegen. 2014 dürfte das operative Ergebnis (Ebitda) Firmenangaben zufolge weiter absacken auf 6,6 Milliarden Euro, nachdem es im vergangenen Jahr bereits um knapp sieben Prozent auf 7,2 Milliarden gerutscht war.
An der Börse in Madrid lag die Iberdrola-Aktie 0,7 Prozent im Plus. Sie hat in den vergangenen zwölf Monaten bereits 19 Prozent zugelegt.