Energieversorger Eon Milliarden-Deal vor dem Abschluss

Bei Sorgenkind Eon könnten demnächst die Kassen klingeln: Einem Pressebericht zufolge spült der Verkauf der Öl- und Gasfelder in der norwegischen Nordsee rund eine Milliarde US-Dollar in die Kassen des Energiekonzerns.

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Die Energiewende macht Eon zu schaffen – der Verkauf von Randgeschäften soll dabei helfen, den Umbau zu managen. Quelle: dpa

London/Düsseldorf Der Energiekonzern Eon steht einem Pressebericht zufolge kurz vor dem Verkauf seiner Öl- und Gasfelder in der norwegischen Nordsee. Das Unternehmen befinde sich in weit fortgeschrittenen Gesprächen mit der Investitionsgesellschaft LetterOne des russischen Oligarchen Michail Fridman, berichtete die „Financial Times“ (Mittwoch) unter Berufung auf Insider. Ein Eon-Sprecher wollte den Bericht auf Anfrage von dpa nicht kommentieren.

Der Preis für die Gasfelder dürfte laut „Financial Times“ bei über einer Milliarde US-Dollar (890 Millionen Euro) liegen und damit nah an den von Analysten geschätzten Wert der Felder von 1,2 Milliarden US-Dollar herankommen. Eine Einigung sei bereits in wenigen Tagen zu erwarten, hieß es.

Eon hat seine Beteiligungen an Öl- und Gasfeldern in der Nordsee bereits vor einiger Zeit auf die Verkaufsliste gesetzt. Der Zeitung zufolge will der Konzern seine Anteile an Projekten vor der britischen Küste nun separat verkaufen. Hintergrund ist dabei auch, dass der russische Investor Fridman aus politischen Gründen wegen des Ukraine-Konflikts in Großbritannien nicht gern gesehen ist.

Eon befindet sich wegen der Energiewende in einer Krise und reagiert darauf mit einem tiefgreifenden Umbau, bei dem die Großkraftwerke ausgegliedert werden. Erlöse aus dem Verkauf von Randgeschäften kann der Konzern gut gebrauchen, um die eigenen Schulden zu senken.

LetterOne hatte bereits im Frühjahr für gut fünf Milliarden Euro die Öl- und Gasfördertochter Dea des zweitgrößten deutschen Energiekonzerns RWE übernommen. Dazu zählten auch Felder, die zu Großbritannien gehören. Damit der Deal damals durchgehen konnte, musste sich LetterOne dazu verpflichten, die Geschäfte in Großbritannien bis Herbst weiterzuverkaufen.

Inzwischen soll die in Luxemburg ansässige Gesellschaft um Fristverlängerung gebeten haben. Laut „FT“ verhandelt LetterOne mit dem in der Schweiz ansässigen Chemiekonzern Ineos des britischen Milliardärs Jim Ratcliffe über die britischen Dea-Teile. Ineos hat bereits deutlich gemacht, dass es stärker ins Fördergeschäft einsteigen will.

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