Evonik Chemiekonzern leidet unter Preisverfall

Die Preise für wichtige Produkte des Spezialchemiekonzerns Evonik fallen. Das bereitet den Essenern Probleme. Trotz sinkenden Umsatzes und Gewinns übertrifft der Konzern dennoch die Erwartungen der Analysten.

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„Die Verkaufspreise waren weiter rückläufig“, teilt der Konzern mit. Quelle: dpa

Düsseldorf Dem Spezialchemiekonzern Evonik machen Preisrückgänge für wichtige Produkte weiter zu schaffen. Der Umsatz sank im dritten Quartal um sechs Prozent auf 3,164 Milliarden Euro, der operative Gewinn (bereinigtes Ebitda) brach um elf Prozent auf 578 Millionen Euro ein, wie Evonik am Freitag mitteilte. „Die Verkaufspreise waren weiter rückläufig“, räumte der Konzern ein. Evonik schnitt dennoch etwas besser ab als Analysten erwartet hatten. Sie hatten mit einem Umsatz von 3,137 Milliarden Euro und einem bereinigten Ebitda von 556 Millionen Euro gerechnet.

Im Gesamtjahr erwartet Evonik trotz Steigerungen der Verkaufsmengen weiter einen leichten Rückgang beim Umsatz, 2015 hatten die Essener hier noch 13,5 Milliarden Euro erreicht. Grund sind die sinkenden Verkaufspreise: Die Kunden zahlen weniger als noch 2015 für Zusatzstoffe der Tiernahrung, die etwa in der Hühnermast zum Einsatz kommen. Das bereinigte Ebitda werde voraussichtlich die obere Hälfte der Spanne von zwei bis 2,2 Milliarden Euro erreichen, bekräftigte Evonik. Im Vorjahr waren es noch 2,465 Milliarden Euro.

Evonik will zudem mit einem milliardenschweren Zukauf seine Abhängigkeit von Zusatzstoffen für die Tiernahrung verringern, die rund ein Drittel des Umsatzes bringen. Evonik hatte im Mai angekündigt, eine Sparte des US-Konzerns Air Products zu übernehmen.

Der Konzern kommt bei der Übernahme voran: Die Wettbewerbsbehörden in den USA, in Deutschland und in den meisten europäischen Ländern hätten der Transaktion zugestimmt, teilte Evonik mit. Die Sparte produziert unter anderem Stoffe für Schäume, die in Möbeln oder Autos zum Einsatz kommen sowie Härtungsmittel für Bodenbeläge oder Schiffsbeschichtungen. Evonik bekommt mit der Übernahme auch einen stärkeren Zugriff auf den Markt in Nordamerika.

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