Frankfurt Der schwedische Finanzinvestor Cevian hat bei der Kapitalerhöhung von Thyssen-Krupp seinen Anteil an dem Unternehmen ausgebaut. Die Beteiligung liege seit dem 2. Dezember bei 10,96 Prozent, teilte Cevian am Freitag mit. Damit steigen die Chancen für die Schweden, einen Vertreter in den Aufsichtsrat senden zu können.
Der Anteil der einflussreichen Krupp-Stiftung am finanziell angeschlagenen Stahlkonzern sank indes auf 23,03 Prozent. Nachdem sich die Stiftung in dieser Woche nicht an einer Kapitalerhöhung beteiligt hatte, war der Anteil des wichtigsten Großaktionärs von Thyssen-Krupp unter die Schwelle von 25 Prozent gerutscht.
Die Stiftung galt bislang als Bollwerk gegen feindliche Übernahmen bei Thyssen-Krupp, hat nun aber an Einfluss verloren. Denn durch den unter 25 Prozent gesunkenen Anteil an Thyssen-Krupp hat sie ihre Sperrminorität eingebüßt und kann dem Grunde nach wichtige Beschlüsse der Hauptversammlung, die eine 75-prozentige Mehrheit erfordern, nun nicht mehr blockieren. Dazu gehören etwa Fusionen, Abberufungen von Aufsichtsratsmitgliedern, Satzungsänderungen oder auch die Auflösung der Gesellschaft.
Thyssen-Krupp steckt seit geraumer Zeit in der Krise. Etwas Abhilfe schaffte die Kapitalerhöhung, die knapp 900 Millionen Euro brutto in die Kassen spülte. Das Geld will der Konzern unter anderem zum Abbau der Schulden nutzen und das dünne Eigenkapital stärken. Im vergangenen Geschäftsjahr (Ende September) stand unter dem Strich ein Verlust von 1,5 Milliarden Euro. Die Eigenkapitalquote war auf nur noch 7,1 Prozent gesunken.