Firmenjet, Jagden und Immobilien ThyssenKrupp trennt sich vom Erbe

ThyssenKrupp geht auf Modernisierungskurs: Auf der Verkaufsliste steht das ehemalige Wohnhaus des Krupp-Patriarchen Berthold Beitz ebenso wie Jagden und ein nobler Yacht-Club.

ThyssenKrupp Heinrich Hiesinger Quelle: dpa
Prominentestes Beispiel ist das ehemalige Wohnhaus des 2013 im Alter 99 Jahren gestorbenen Krupp-Patriarchen Berthold Beitz . Die in den Fünfzigerjahren errichtete Villa im Essener Nobelvorort Bredeney stehe zum Verkauf und werde bereits von Interessenten besichtigt, berichtet eine Unternehmenssprecherin. Quelle: dpa Picture-Alliance
Wohnhaus von Bertha Krupp Quelle: dpa Picture-Alliance
Beitz-Wohnhaus Quelle: dpa Picture-Alliance
„Wenn man das erhalten möchte, kann man das auch ohne Denkmalschutz“, sagte die Leiterin der Essener Denkmalpflege, Petra Beckers, zur Diskussion über einen Schutz des Gebäudes. Der Bau sei „nett, aber nichts Außergewöhnliches“. Jetzt, wo das Haus leer sei, erinnere nichts mehr an den ehemaligen Bewohner. Der Industrielle, der in dem Haus ein lebenslanges Wohnrecht genossen hatte, hatte dort über Jahrzehnte hinweg gelebt und auch zahlreiche wichtige Persönlichkeiten empfangen. In der 2010 vorgelegten Beitz-Biografie von Joachim Käppner heißt es, der einst moderne Flachdach-Bungalow sei nach den Vorgaben von Beitz errichtet worden, nachdem der damalige Krupp-Manager den Einzug in eine ihm als Domizil angebotene düstere Fabrikantenvilla abgelehnt habe. Quelle: dpa Picture-Alliance
Für ThyssenKrupp hat das Gebäude keine Funktion mehr. Eine Sprecherin sagte, dass es ausschließlich privat genutzt worden sei. Das Gedenken an die Vergangenheit will ThyssenKrupp anderswo wachhalten. „Ort der Erinnerung und des Gedenkens an Berthold Beitz und sein Wirken für den Konzern sind für ThyssenKrupp die Villa Hügel und das Stiftungsgebäude“, heißt es. Bertold Beitz war Chef der Krupp-Stiftung, die ihren Sitz auf dem Gelände des Krupp-Stammsitzes Villa Hügel hat. Quelle: dpa Picture-Alliance
Das Unternehmen hatte zuvor bereits das ehemalige Wohnhaus von Bertha Krupp verkauft. Die Tochter von Friedrich Alfred Krupp war in der Villa Hügel aufgewachsen und war später in das Gebäude in der Nähe des Hügelparks gezogen. Dort hatte sie bis zu ihrem Tod 1957 gelebt. Quelle: dpa Picture-Alliance
Größtenteils abgeschlossen ist die Aufgabe der zahlreichen Jagdreviere des Konzerns. In Wirtschaftswunderzeiten fädelten die alten Firmenpatriarchen dort noch so manches Geschäft ein.  Quelle: imago images
In die heutige Wirtschaftswelt passen sie offensichtlich nicht hinein. Schwerer tut sich der Konzern bislang mit dem geplanten Verkauf des Firmenjets. Dieses Überbleibsel aus besseren Tagen lässt sich heute kaum noch wirtschaftlich betreiben. Doch noch hat ThyssenKrupp dafür kein passendes Gebot erhalten. Quelle: imago images
Auch der erst 2007 von ThyssenKrupp für 2,45 Millionen Euro gekaufte Kieler Yacht-Club steht bereits wieder zum Verkauf. Zur Umwidmung des Gebäudes zum „Alfried Krupp-Haus“ reisten damals neben dem Kieler Ehrenbürger Berthold Beitz auch der damalige ThyssenKrupp-Vorstandschef Ekkehard Schulz und der damalige Aufsichtsratsvorsitzende Gerhard Cromme noch persönlich an. Quelle: imago images
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